Hi Suf!
Danke für die Ausführung. Bei mir ist es so: Wenn ich ein Gedicht lese, will ich mich auskennen, was der Autor damit sagen will, was er bezweckt, was die Bilder aussagen sollen und wie sie zueinander in Relation stehen. Das verstehe ich unter "rotem Faden".
Es mag eine eigene Lyrikgattung geben, die sich darin gefällt, Mystizismus zu produzieren, statt durch Sprachkunst durch Verwirung oder Geheimnis zu wirken - nicht mein Geschmack.
Schlimmer die dekonstruktivistischen Experimente wie Dadaismus oder rein onomatopoetische Werke wie zB Jandl's "Schtzngrm" (Schützengraben) - als intellektuelle Effekte tragbar, aber als Lyrik möchte ich das nicht mehr bezeichnet wissen.
Zuletzt - und am allerschlimmsten - die reine "Hirnwixerei" derer, die es sich gern leicht machen, oder die nicht wissen, wie sie eine elitär überintellektualisierte Leserschaft sonst noch mit "Neuem" beeindrucken könnten: Unterbewusstes abtropfen zu lassen, indem man aufschreibt, was einem gerade so durch die Birne zirkuliert, unzusammenhängend und sinnbefreit, quasi verbalisierter zerebraler Mittelstrahl! Und das voll mitten in das Gesicht jedes Lesers! Wuääärks!!!
Nicht, dass dies hier der Fall wäre - sonst hätte ich gar nicht erst kommentiert. Ich finde bloß, dass MIR ganz persönlich dieser Text hier zu wenig Sinn ergibt, als dass ich als Leser damit zufrieden sein könnte, und ich habe dies mitgeteilt, weiter nichts.
LG, eKy