Hi Erich,
ich stamme aus einer Generation, die aufgeklärt war, freie Liebe praktizierte und offene Beziehungen zu leben versuchte. Es fällt mir schwer zu verstehen, dass jemand, der diese Vorzüge kennen gelernt hat, dieses Ideal über Bord wirft und sich wider besseres Wissen in den Hafen einer monogamen Beziehung begibt.
Sicher, beim Thema Sex hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Andererseits fand ein Rückschritt statt. Die Treue wird nach außen hin wieder hochgehalten, „Untreue“ gilt als Verrat an der trauten Beziehung.
Besitzen, sollte Liebe nicht eigentlich das Gegenteil sein? Sich dem Du zuzuwenden, sich zu verschenken, alles hinzugeben für eine Nacht voller Seligkeit… Aber das weckt vielleicht gerade die Gier nach dem Glück. Manche wollen es dann festhalten und wie ein Vögelchen in einen Käfig einsperren.
Lieben Gruß
Jenny
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Liebe Agneta,
ich nehme auch an, dass der Mensch an sich kein monogames Wesen ist. In früheren Gesellschaften sollen die meisten Menschen polygam gelebt haben.
Es ist schön, eine Affäre zu haben, vor allem wenn man sich von früher sehr gut kennt und nach einer Weile wiedersieht und es ist als wäre es gestern gewesen. Dabei mitmachen, eine andere Frau zu belügen, finde ich als Feministin halt nicht in Ordnung. Mir wäre es lieber, wenn mit offenen Karten gespielt würde. Aber eigentlich geht mich das gar nichts an, oder? Ja, du hast recht, vielleicht nicht auf Dauer. Naja, wie gesagt, man kennt sich halt schon ewig. Wird vielleicht auch ewig so weitergehen.
Lieben Gruß
Jenny
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Hallo Eisenvorhang,
bevor ich Single wurde, lebte ich mit Lebensabschnittsgefährten zusammen. Das fand ich ganz gut. Eine Ehe wäre nichts für mich gewesen.
Lieben Gruß
Jenny