Hi Gum!
Wenn Monster Mütter werden ...
Selbst heute wird man für kleinste Sünden verknackt oder ins soziale Aus gestellt, aber Eltern darf praktisch jeder werden, unabhängig von Intelligenz, Reife, politischen oder moralischen Ansichten, Charaktereigenschaften oder mangelnder Empathie. Ob Kontrollfreak oder versumpfter Lebensunfähiger: Alle dürfen sie Nachwuchs zeugen und diesen nach ihren Werten erziehen - oder vernachlässigen!
Wieviel Leid diesen Unschuldigen angetan wird, die ihren Erzeugern und Erziehern hilflos ausgeliefert sind, kann sich niemand auch nur ansatzweise in seinem vollen Ausmaß vorstellen!
Gebrochene Seelen, traumatisierte Leben, gehemmt, verschwiegen, weggesperrt, missbraucht, missachtet, ignoriert, gequält ...
Elternmord kommt in der 'Verachtungsskala für Tötungsdelikte' des Volksgewissens gleich nach Kindermord und Massenmord an dritter Stelle. Aber ehrlich: Ich verstehe dieses LyrIch, auch wenn ich bei meinen eigenen Eltern nie solch ein Bedürfnis hatte, und die haben sicher auch nicht alles richtig gemacht! Ich bin noch ganz selbstverständlich mit Ohrfeigen und Schlägen mit dem Teppichklopfer aufgewachsen, zumindest, bis ich eingeschult wurde. Danach gab nur noch sporadisch eine 'xunde Watschn', wenn ich sie besonders wütend gemacht hatte. War ich renitent, wurde ich mitsamt Kleidung in die Badewanne gestellt und eiskalt abgebraust. Das war damals 'konsequente Erziehung' - heute würde es so mancher als seelische Grausamkeit bezeichnen. Dabei waren meine Altvorderen bei mir schon wesentlich weicher geworden als was zu Nazizeiten an 'Abhärtung und sittliche Stählung der Jugend' so üblich gewesen war. O tempora, o mores ...
Dann gibt es natürlich noch die andere Deutung: Dass das LyrIch selbst hier der empathielose Psychopath ist, der seine Mutter einfach beseitigt, weil sie ihm lästig geworden ist. Gruselig, aber für mich weniger spannend.
LG, eKy