Autor Thema: Millionen Sterne streift die Nacht  (Gelesen 1190 mal)

ANOUK

Millionen Sterne streift die Nacht
« am: August 13, 2015, 09:26:54 »
Millionen Sterne streift die Nacht
vom schwarzen Samt und streut sie zart
als lauter Silberglanz hernieder,
der fügsam deinen Schlaf bewahrt.

Und goldene Funken sprüht der Tag,
weht seine frischen Linnen,
damit die Lichtlein regengleich
dir über Haut und Haare rinnen.

In Scharlachrot taucht dich mein Blick
um all die Wunder zu erfassen,
die deine Lippen, deine Augen
mich doch nur erahnen lassen.

(A.F. 2014)
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas Besseres. (Lessing; aus: Nathan der Weise]

Erich Kykal

Re: Millionen Sterne streift die Nacht
« Antwort #1 am: August 13, 2015, 10:49:21 »
Hi, Anouk!

Auch dies gefällt mir sehr!

Die Peanuts:

Millionen Sterne streift die Nacht Betonter Auftakt. Altern.: "So viele Sterne ..." Dies lässt sich unbetont (auf der 2. Silbe betont) anlesen.
vom schwarzen Samt und streut sie zart
als lauter Silberglanz hernieder,
der fügsam deinen Schlaf bewahrt. "Fügsam" und Sternenpracht passen für mich nicht sonderlich gut zusammen. Altern.: "treulich".

Und goldene Funken sprüht der Tag, Eine Silbe zuviel. Entweder "goldne" oder ein anderes Attribut wählen, zB "heiße Funken".
weht seine frischen Linnen, Indifferenter Auftakt. Ein Heber zuwenig - sonst sind es immer vier. Altern.: "bewegt sich zart in frischen Linnen,".
damit die Lichtlein regengleich
dir über Haut und Haare rinnen.

In Scharlachrot taucht dich mein Blick Komma am Zeilenende.
um all die Wunder zu erfassen,
die deine Lippen, deine Augen
mich doch nur erahnen lassen. Betonter Auftakt! Zudem recht komplex formuliert. Altern.: "so dankbar mich erahnen lassen.".


Sehr gern gelesen und bearbeitet, auch wenn ich ein Fan von 2 Reimen pro Vierzeiler bin! ;)

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

ANOUK

Re: Millionen Sterne streift die Nacht
« Antwort #2 am: August 13, 2015, 13:56:17 »
Hallo Erich!! auch hier hast du dir nochmal so lieb die Mühe gemacht, nicht nur zu lesen und zu kommentieren , sondern noch für Verbesserungsvorschläge zu sorgen bzw mir zu sagen, was eher nicht so gut war. Mensch, das ist wie Privatunterricht und ich freue mich total, dass du dich so mit meinem Gedicht auseinandergesetzt hast. Es hilft mir gut weiter, da ich nun weiß, worauf ich achten muss. Ich hoffe sehr, dass ich es zukünftig umsetzen kann.
Ich habe das ABCB Reimschema anstelle des ABAB gewählt, da ich feststelle, dass mich das ABAB zu sehr dazu verleitet, dinge nur um des Reimes Willen zu schreibe, im gebrochenen Kreuzreim bin ich ein wenig freier. Ich persönlich lese auch unheimlich gerne Gedichte im Kreuzreim, nur fühle ich mich selbst außerstande , solche zu schreiben.

Danke dir für deine Mühe, das ist sehr motivieren!!!!
lg
Anouk

Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas Besseres. (Lessing; aus: Nathan der Weise]

cyparis

Re: Millionen Sterne streift die Nacht
« Antwort #3 am: August 15, 2015, 11:53:39 »
Liebe ANOUK,


ein ungewöhnliches, zauberhaftes Liebesgedicht mit völlig neuen, unverbrauchten Vergleichen.
Welche Bilder stehen vor dem inneren Auge auf!

Ja, Erich ist kein Oberlehrer, er ist ein unbezahlbarer Privatlehrer; nicht hoch genug zu schätzen, auch wenn nicht jeder Poet sogleich bereit ist, seine klugen Anmerkungen umzusetzen.
Das in Parenthese.


Lieben Wochenendgruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

ANOUK

Re: Millionen Sterne streift die Nacht
« Antwort #4 am: August 17, 2015, 11:33:23 »
Danke, liebe Cyparis.
Für dieses Gedicht hatte ich eine Muse...
Ich hatte zunächst Bedenken, es sei zu kitschig, aber so ist sie nun mal , die Liebe. Man fühlt so viel und schöpft aus dem Vollen!
lG
Anouk
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas Besseres. (Lessing; aus: Nathan der Weise]