Autor Thema: Der Herr der Poesie  (Gelesen 1506 mal)

Erich Kykal

Der Herr der Poesie
« am: Mai 02, 2016, 19:40:34 »
Der große Herr der Poesie
macht wieder viele Worte,
nur Fehler macht er freilich nie -
perfekt ist seine Sorte!

Und weil er so galaktisch klug
und allen überlegen,
sind andere ihm nie genug:
nur er weiß zu bewegen!

Sein Genius, sein edler Sinn,
so herrlich und erhaben
und für die Welt: der Hauptgewinn
voll unerhörter Gaben!

Als Mensch ist er ein großer Geist,
das stellt er nie in Frage,
und wem er ins Gemüse scheißt,
hat keinen Grund zur Klage!

Denn selbst noch jenes ist Geschenk,
was er so exkorpiert -
und gibt es darob ein Gezänk,
läuft alles "wie geschmiert" ...
« Letzte Änderung: Mai 02, 2016, 19:45:10 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #1 am: Mai 02, 2016, 20:05:51 »
Hei, Erich -

das  m u ß mir ja munden!

Das arme und so bös verfolgte, gar gedisste Opferchen fleht schleimend um Aufnahme bzw. Wiederaufnahme in die Beachtung des größten Dichters, nachdem es lauthals erklärt hatte, wie sehr es eben diesen größten Dichter hasst. ;D

Welch ein exkorpierter Leckerbissen!
(Ich meine natürlich die obere Öffnung).

Der Stil tut sein Übriges - wie geschaffen für die Rubrik.
Hoffentlich weiß das Gottseelchen Deine Zeilen auch zu würdigen!

Feiner Maiabend.

Dir entzückten Gruß
von
Cypi
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Aspasia

  • Gast
Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #2 am: Mai 26, 2016, 03:49:49 »
Satire satt, lieber Erich!

Und flott zu lesen.

LG
Aspasia

Erich Kykal

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #3 am: Mai 26, 2016, 10:47:51 »
Hi, Cypi, Aspasia!

Danke für's Beipflichten! :)

Natürlich war ein ganz bestimmter "Dichter" Auslöser für diese Entfrustung meinerseits, aber das Werk kann auch für andere gelten (manchmal vielleicht sogar für mich! ;)).

Er/sie ist schon seltsam! wie Cypi sagte: Einerseits buhlt er/sie um Verständnis, Akzeptanz und Respekt, andererseits wird er/sie im selben Absatz nicht müde darzulegen, wie sehr ihm/ihr andere am Arsch vorbei gehen und wie sehr er/sie sie verachtet! Wie schizophren es ist, jemandem ständig zu sagen, wie hoffnungslos unterlegen, unwürdig und wertlos er sei und gleichzeitig dessen Verständnis und Wohlwollen einzufordern, scheint er/sie nicht zu begreifen!
Da mangelt es an sozialer Empathie wohl ebenso wie am grammatikalischen/stilistischen Verständnis der Sprache ...

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Aspasia

  • Gast
Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #4 am: Mai 26, 2016, 12:14:27 »

Natürlich war ein ganz bestimmter "Dichter" Auslöser für diese Entfrustung meinerseits, aber das Werk kann auch für andere gelten ...

Leider trifft es auf viele selbsternannte "Koryphäen" zu, die bei unerwünschter Kritik sehr schnell von einem saftigen Rinderbraten zu einem beleidigten Leberwürstchen mutieren. Da stimmt etwas mit dem Selbstwertgefühl nicht. Ein reifer, erfahrender Autor wird immer den Mund halten, wenn Kritiker sein Werk besprechen. Er wird ihnen aufmerksam zuhören und prüfen, ob an der Kritik etwas dran ist oder nicht, aber er wird niemals dem Kritiker unterzujubeln versuchen, dass mit dessen Urteilskraft etwas nicht stimme.

Wer glaubt, superperfekt zu sein und nichts mehr lernen zu müssen, leidet unter Anmaßung und Selbstüberschätzung.

Erich Kykal

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #5 am: Mai 26, 2016, 19:58:05 »
Hi, Aspasia!

Wer von uns ohne Schuld ist, der werfe den ersten Reim ...  ;D ::)

Nö, Scherz beiseite, natürlich neigen jene, die von ihrem Tun überzeugt sind, immer leicht zu Hybris oder Gönnerhaftigkeit - solang die Selbstkontrolle funktioniert und man das eigene Tun und Handeln noch hinterfragen und korrigieren kann, nicht wirklich ein Problem ... bloß in diesem Fall scheint jeglicher Realitätsbezug verlorengegangen zu sein, zusammen mit guten Manieren wie Höflichkeit und Respekt für andere. Umso tragischer, dass diese Person ständig jeglichen nur möglichen Respekt für sich selbst einfordert, wobei sie zugleich jeden, der sie respektieren soll, als unwürdig und unterlegen beschimpft. ::)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #6 am: Mai 26, 2016, 21:59:31 »
Ja, da ist Hopfen und Malz verloren.
Selbsternannte Genies sollten nicht mit Dreck um sich werfen, im Gegenteil. Ihre Begründung für ihr Genie-Sein ist sowas von albern und unlogisch, daß ich mir das Lachen verbeißen mußte.

Nachdem sie in dem blauweißen Forum kübelweise ihre Jauche über mich ausgegossen hatte, hab ich kein Fünkchen Mitleid mehr mit ihr.

Im Gegenteil:
Ich gestehs offen ein, daß ich sie mit Vergnügen persifliere. ;D
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #7 am: Juni 01, 2016, 20:20:21 »
Eines würde ich dieses kuriose, bemitleidenswerte Wesen schon gerne fragen:

Was ist leichter zu glauben: Dass die ganze Welt nur aus Arschlöchern und Barbaren besteht, die einen nie verstehen können, man selbst als einzige(r) ausgenommen - oder dass man selbst nun mal nichts Besonderes darstellt, ohne überdurchschnittliches Talent in Irgendwas, halt eben einfach Durchschnitt mit ein wenig Bildung?

Was ist leichter zu glauben: Dass keiner die wahre Kunst erkennen kann, weil sie so genial ist und alle andern so dumm und borniert sind - oder dass man Schwachsinn verzapft und krampfhaft - und nur auf die eignene Person bezogen erfolgreich - aller Welt einreden will, es wäre die allergrößte Kunst?

Was ist leichter zu glauben: Dass man tatsächlich ein Übermensch ist und zu einem Gott wird, wenn man es nur genug will, während alle anderen in den Niederungen ihrer Sterblichkeit zurückbleiben - oder dass man hoffnungslos verrückt ist, total selbstfixiert und wehleidig aufbegehrend gegen jeden, der mit Vernunft und Objektivität versucht, die liebgewonnene Versponnenheit zu erden, die den eigenen Irrsinn beschützt?

Die Antwort gibt uns das Geschöpf mit jedem neuen ausufernden, aufgeplusterten Kommentar, der seine/ihre Verstiegenheit rechtfertigen soll ...
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Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #8 am: Juni 04, 2016, 21:11:17 »
Ihre von ihr erfundenen Schweife und Doppelschweife reißen zumindest mich nicht vom Hocker.
Wenn ich schon ihre Ixerei sehe, muß ich mir wieder das Lachen verbeißen.

Ob sie in ihre Tastatur verliebt ist? ;)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Der Herr der Poesie
« Antwort #9 am: Januar 05, 2021, 11:34:23 »
O wie gleicht die Hybris früherer Zeiten der aktuellen ...  ;D ::) Das ändert sich wohl nie, dass mancher beratungsresistent bleibt, weil er glaubt, er wüsste und könnte schon alles, worauf es seiner Ansicht nach ankommt ...

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass meine eigene Welt auch mal so klein war, und ich dachte damals, sie wäre auf jeden Fall schon groß genug! Regeln der Metrik? Pah! Mein Bauchgefühl reicht völlig!
Ergebnis dieser Verstiegenheit über Jahre war, dass ich mein gesamtes erstes Buch einstampfte und nach Korrektur der hunderten metrischzen Schnitzer, die mir späterhin unerträglich waren, wieder neu auflegte! Kostete 8000.- Öcken, das ...
Das hätte ich mir ersparen können, wenn ich damals nicht so arrogant und faul gewesen wäre!  :( :-\ :'(

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
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