Hi Agneta!
"Pathos" meint negative emotionale Überfrachtung eines Textes zum Zweck der Manipulation, zB. wenn ein erzkonservativer, militaristischer Monarchist "pathetisch" zum Dienst am Vaterlande aufruft (siehe der Professor in "Im Westen nichts Neues"), oder wenn ein Hormonopfer schwülstig-kitschig der Angebeteten seine "ewige Liebe und Treue" erklärt.
Der Ausdruck "laben" an sich hat also nichts mit Pathos zu tun. Zudem sollte man in gerade "guter" Lyrik jegliches Pathos zu vermeiden suchen, und letztendlich: Finde mal ein anderes gutes Reimwort für diese Stelle, das dorthin passt!
Kaum eine Erfüllung irgendeiner Sehnsucht ist letztlich so toll wie zuvor ausgemalt. Würde unsere Fantasie nicht übertreiben, wir wären wohl kaum so dahinter her ...
Hi AL!
Danke für das liebe Lob! Ich habe so einige Werke (meist Sonette), wo ich Tabubreiche (zumindest für manche immer noch solche) lyrisch auslote, aber bewusst sprachlich so fein raffiniert und gehoben, dass man nichts Schmuddeliges daran finden kann - oder sollte. (zB "Oralverkehr", "Lustsklave", "Dominus", "Lustknabe", "Callboy", "An eine namenlose Hure", usw...)
Das mit den Gotteshäusern ist witzig, wenn ausgerechnet ich als absoluter No-God-Denker zu so einem Bild greife - aber es vermittelt eben (wie du sagtest) sehr klar und deutlich, was an Hingegebenheit und Dankbarkeit ich so zum Ausdruck bringen wollte.
Nebenbei: Pornografische Grobheit kann auch Spass machen ab und zu - aber vielleicht ist das eher so'n Männerding ...
LG euch beiden!
eKy