Hi Gum!
S1: Wunderbar nimmst du die grelle Sensationsgier der Menschen aufs Korn, die sich zugleich ekeln und erschauern machen lassen will, aber wie Süchtige immer "deftigere" Kost braucht, um die gleichen Gefühle von Grauen und Mitleid weiterhin zu erzeugen. Dabei geht es nicht wirklich um die Schicksale der Gezeigten, sondern einzig um den "Trip" den diese Bilder dem Zuseher verschaffen.
S2: Ebenso klar erkennst du, wie die ursprünglichen, ohnehin nur recht vordergrüngig vorgeschobenen humanen Motive rasch verblassen, und das Ganze deutlich zu dem wird, was es von vornherein war, auch wenn die Beteiligten sich den klaren Blick darauf mit noch so vielen "ehrbaren" altruistischen Motiven oder der Rechtfertigung durch beruflichen ehrgeiz verstellen: Ein Geschäft, erst morlaisch verbrämt, dann aber knallhart "ausgereizt", zur Perversion der ursprünglichen Intentionen verzerrt - würde ein Menschenfreund sagen. Ich als abgeklärter Zyniker sage: Nur ein klareres Bild eines Teils der menschlichen Natur.
Zuletzt kann man sich den Burger dabei schmecken lassen oder Socken darunter kaufen - man hat sich daran "abgeschaudert", das Bild verkommt zur inhaltsleeren "Marke", mit der ebenso gedanken- und gewissensfrei versucht wird, einen letzten Rest Emotionalität bei der Kundschaft herauszuschinden, den man dann unbewusst mit der betreffenden FastFood- oder Supermarktkette verbinden soll, weil diese sich ein Image der persönlichen Anteilnahme anzüchten will, um sympathischer/menschlicher wahrgenommen zu werden. "United Colours of Beneton" hat's vorgemacht ...
Sehr gern gelesen!
LG, eKy