Beiträge anzeigen

Diese Sektion erlaubt es ihnen alle Beiträge dieses Mitglieds zu sehen. Beachten sie, dass sie nur solche Beiträge sehen können, zu denen sie auch Zugriffsrechte haben.


Nachrichten - a.c.larin

Seiten: 1 ... 44 45 [46] 47 48 ... 58
676
Erzählungen von Tausend und einem Halm / Novemberwunder
« am: November 24, 2013, 10:08:49 »
Jede Liebe beginnt mit einem kleinen Wunder.

Hubi kannte ich ja schon länger, ziemlich lange, um genau zu sein.
Der grau getigerte Kater spazierte schon seit Jahren durch unseren Hof und begrüßte jeden freundlich, der sich da zu Fuß, per Rad oder Auto näherte. Meist erhoffte er sich dabei ein paar Streicheleinheiten oder gleich etwas zu fressen – und manchmal hatte er mit der Methode sogar Glück. Hubi fraß wie ein Scheunendrescher. Das Gefühl „satt“ schien er nicht zu kennen. Er fraß rasch und schier alles – auch Futter, das mein eigener Kater längst verschmäht hätte.

Der Kater gehörte einem Nachbarn von uns. Dort durfte er allerdings nie das Haus betreten und verbrachte seine Zeit sommers wie winters immer im Freien. Angeblich vertrug er sich nicht mit anderen Katzen, markierte im Haus und war auch sonst eher unsauber.
Deshalb hatte ihm der Nachbar für den Winter ein kleines, beheizbares Holzhäuschen in seinem Garten eingerichtet. Hubi mochte aber das Holzhäuschen  nicht. Deshalb bettelte er bei jedem Anlieger um Einlass. Hin und wieder hatte er auch Glück: Eine besonders tierfreundliche Nachbarin ließ ihn manchmal für ein oder zwei Stunden zum Aufwärmen in ihr Haus. Dann rollte er sich meist still in irgendeinem fremden Hunde -oder Katzenkörbchen ein und schlief das für ihn absolut notwendige Quantum in der Zimmerwärme. Danach ging er wieder. Besondere Sympathien konnte er dennoch bei niemandem erwecken – sein Fell war meist so klebrig und verzottelt, dass man ihn gar nicht streicheln wollte. Er schien sich selbst kaum um seine Fellpflege zu kümmern.

Oft sah man ihn gemeinsam mit einem anderen Hofkater vor irgendeiner Haustüre hocken, bei Schlechtwetter waren die beiden Kater eng aneinender gekuschelt – spitze Zungen witzelten auch über sie: „Guckt sie nur mal an, die zwei schwulen Kater!“

Als mein eigener Kater eingeschläfert werden musste, tröstete ich mich damit, dass ich den beiden Hofkatern ab und zu etwas Futter vor die Haustür stellte und sie hin und wieder mit einer Knabberstange verwöhnte. Hubi fraß nach wie vor wahllos alles in sich hinein. Der andere Kater blieb aber scheu und ließ sich nur gelegentlich heranlocken. Ich war mit der Situation zufrieden. Ich wollte keine neue Katze mehr haben, oder wenn, dann eben mal nur so für „ein bisschen“.
Dieser Zustand dauerte nun schon seit Monaten an, doch dann passierte etwas, das alles veränderte: Die tierfreundliche Nachbarin zog weg und das einzige Aufwärmplätzchen für Hubi war somit verloren.

Es war Mitte November. Eines Nachts erwachte ich von einem seltsamen Traum.
Ich träumte, mein Mann wäre mit einer Katze heimgekommen, die er gerne aufgenommen hätte. Er war über und über mit Rasierwasser parfümiert und bekuschelte mich zärtlich, um mich willens zu stimmen. Im Traumbegehrte ich auf: „Bist du verrückt? Jetzt sind wir grade erst die eine Katze losgeworden und du schleppst da sofort eine neue an?“
Von der Aufregung wachte ich auf und musste herzlich lachen: Mein Mann – ein Vollbartträger- hatte in seinem Leben  noch nie Rasierwasser benützt. Und es wäre absolut nicht sein Stil gewesen, plötzlich mit einer neuen Katze aufzukreuzen – im Gegenteil, er war über unsere neue „Katzenfreiheit“ selber sogar sehr froh..
So ein verrückter Traum! dachte ich mir.
An Hubi dachte ich dabei nicht. Noch nicht.

Zwei Tage später saß er dann vor der Tür: MIAU!!!
Nein, er saß plötzlich nicht VOR der Türe, er saß IN der Türe – und kaum war sie auch nur einen Spaltbreit geöffnet, so war er schon in der Küche. Wann immer wir das Haus betreten oder verlassen wollten, preschte er zwischen unseren Beinen hindurch und stand dann wie angewurzelt da: MIAUUUU!

Den flehentlichen Blick ,den er dabei aufsetze, kann ich gar nicht beschreiben: MIAU-AU-AU-AU!  Mein Mann und ich sahen einander fragend an – was sollten wir tun?
Wir wussten ja, dass sein Wärmespender weggezogen war.
MIAU-AU-AU-AU!!!
Dass einem die Knochen bei so feuchtkaltem Wetter, wie wir es grade hatten, weh tun konnten, hatte ich selbst schon leidvoll genug erfahren – alte Knochen und Novemberwetter, nein, das passt einfach nicht zusammen!

Unsere Tochter holte also den Katzenkorb aus dem Keller und stellte ihn in die Küche.
Sie zeigte ihn Hubi, der sich sofort darin einrollte und schlief. Es wurde Abend.
Hubis schlief im Katzenkorb.
Es wurde Nacht und Zeit, selbst schlafen zu gehen.
Hubi döste im Katzenkorb und rührte kein Ohr.
Wir komplimentierten ihn trotzdem zur Türe hinaus, wissend, dass er doch unsauber sei.
Abgesehen davon hatten wir ja nicht einmal Katzenstreu im Haus.

Der Kater warf uns einen Blick zu, der uns schier das Herz brach. MIAUUU!
Was tun? Wir wollten doch keine Katze mehr haben– schon gar keine schmutzige, unreine….

Am nächsten Tag saß der Kater wieder vor der Türe und begehrte Einlass.
Na gut, tagsüber konnte er ja hier sein, meinetwegen, man ist ja kein Unmensch…..
Er blieb über viele Stunden im Haus und wollte am Abend wieder nicht gehen.
Wir stellten ihn erneut vor die Türe. Das schlechte Gewissen, das wir dabei hatten, wurde unerträglich. MIAUAUUAU!

Am nächsten Tag kaufte ich Katzenstreu und befüllte das Kistchen.
Hubi blieb über Nacht. E erledigte sein „Geschäft“ dankbar am richtigen Orte und verhielt sich auf jede nur erdenkliche Weise unproblematisch.
Aber mittlerweile schnurrte er beim Betreten das Hauses so laut, dass sich die Balken bogen und setzte, wenn man ihn streichelte, ein zufriedenes Grinsen auf, das von einem Ohr zum anderen reichte. Irgendwie fühlte er sich auch schon weicher an.

Der jämmerliche Ausdruck in seinen Augen verschwand allmählich und sein Fell wurde von Tag zu Tag glänzender. Er begann sich zu putzen, er begrüßte jeden Heimkommenden mit hoch erhobenem Schwanz. Für diese Zeremonie verließ er sogar sein Körbchen. Er fraß sein Futter bis auf den letzten Rest und leckte rundherum den Boden sauber.
Er war eine absolut friedliche, freundliche, problemlose Katze.
Er war meine Katze - und er bedankte sich dafür mit großer Zärtlichkeit.

Jede Liebe beginnt mit einem kleinen Wunder.
Und man muss gar nicht viel dazu tun.
Es genügt manchmal schon, einfach geschehen zu lassen, was eben so geschieht.

Dann kann immer noch alles gut werden.
Fragt einmal Hubi - er weiß das am besten.

677
Im Gras wispert Hoffnung / Spät
« am: Oktober 19, 2013, 07:45:05 »
Schwarze Beeren, etwa sechs bis sieben,
wohl versehentlich am Strauch geblieben,
sammeln später Süße Fruchtgehalt.
Wenn ich sie geschickt vom Zweige pflücke,
mich an ihnen mit Genuss beglücke,
weiß ich doch: Die Zeit ist reif. Das Jahr wird alt.

Alt genug, um in sich zu vereinen
letztes Aufbegehren, ohne zu beweinen,
was die Zeit nun an Verlusten bringt.
Alt genug, so wie auch meine Seele,
dass es sich ein Lächeln in den Abschied wähle:
Warmes Licht von innen - denn ringsum wirds kalt.

678
Das Blöken der Lämmer / Re:Kein Mirakel
« am: Oktober 09, 2013, 16:50:23 »
liebe cyparis,

jetzt muss ich mich doch fast schon schämen - weil ihr mich vermisst und ich mich vermissen lasse.

ich tus bstimmt nicht aus koketterie, ich tus, weil ich AUCH egoistisch bin: drum tut mir das ausruhn  so gut.
und jetzt hat mich auch die arbeit wieder -und die verschlingt ohnehin schon zwei drittel von meinem tag.
irgendwie werd ich auch nicht schneller , doch das pause braucht umso mehr raum....

na, mal sehen, wie das so weiter gehen wird.....

liebe grüße, larin


679
Das Blöken der Lämmer / Re:Kein Mirakel
« am: Oktober 07, 2013, 19:54:40 »
in vollen zügen genießt du?

ja ist dir denn da nicht viel zu viel gedränge ???      ;   ;)

liebe grüße,
larin

680
es lockte mich ein schönling, ach!
bei gartenbaum las ich es nach:
herr ingo ist ein wortverdreh
und dichtkunstpreis nobel in spe!

bewundernde grüße, larin

681
Das Blöken der Lämmer / Re:Kein Mirakel
« am: Oktober 06, 2013, 22:05:06 »
hi galapapa,
ich übertreibe wie immer ein bisschen - aber das mit der erkältung, das stimmt schon. ( mitleid heisch  :-[)
und dass der lange, ziemlich heiße sommer abrupt und ohne übergang in spätherbstliches kaltes wetter umschwenkte, hat vielen eine gehuste und geschnupfe beschert.
manchmal langt der eiskalte, böige wind schon auch in eine mülltonne und holt da allerhand unfug raus.
dabei haben wir heuer bis in den juni hinein geheizt - und mitte september mussten wir es schon wieder tun!

mich ärgert es auch immer, wenn leute ihren dreck nicht selber wegräumen können.
am dämlichsten finde ich die in der u-bahn zurückgelassenen gratis-zeitungen.
da denken wohl viele: was nix kost , is nix wert - also lassen wir es fallen, wo es uns aus der hand rutscht!
am allerwenigsten verstehe ich aber die verkehrsbetriebe: die stellen selber die container mit den gratiszeitungen auf - und zahlen dann unsummen für die reinigung! wenn DAS nicht blöd ist, dann weiß ich nicht....

mit dem schreiben ist das bei mir seit einger zeit so eine sache: dreieinhalb jahre lang war ich wie aufgezogen - doch jetzt bin ich irgendwie froh , dass in meinem kopf ruhe eingekehrt ist.
mittlerweile hat mich auch die arbeit wieder. da hat der kopf ohnehin zu tun.

ich hoffe, dir geht es gut und du beibst gesund.
liebe grüße, larin


682
Das Blöken der Lämmer / Kein Mirakel
« am: Oktober 06, 2013, 08:44:25 »
Bei uns ists heute Grau in Grau,
da wunderts keinen - keine Sau -
dass jeder hustet, krächzt und rotzt,
verbittert jener Kälte trotzt.
Altweibersommer? Ach, mitnichten!
Nur Taschentücher (viele Schichten),
die treibt der Wind im Hof daher,
bazillenschleudernd kreuz und quer.
Haptschi! Jetzt hats auch mich erwischt!
Mit Sonntagsausflug wirds wohl nischt.......


683
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re:Denke nie, gedacht zu haben.....
« am: Oktober 06, 2013, 08:43:15 »
Au weh,
wo fehlt der böse Strich?
Zu blöd gemacht! sagt Über-Ich.
Is wurscht, sagt widerspenstig ES.
Das ICH, vermittelnd, sagt: ICH les......

Danke fürs Begutachten!
lg, alrin

684
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Denke nie, gedacht zu haben.....
« am: September 28, 2013, 18:40:15 »
Im Kopf, da hat man so Gedanken,
sie fangen an hinterm Gesicht -
und wenn sie sich auch noch so ranken:
Gedanken denken sieht man nicht!

Das Hirn ist eine Schaltzentrale,
die schaltet ständig, Tag und Nacht,
das Knifflige wie das Banale
wird alles vom Gehirn bewacht.

Verdauen, Atmen, Blutkreislaufen,
Erfrieren , Schwitzen, bös Gesicht,
das Baby wickeln, Haare raufen,
der Hand befehlen: Schreib Gedicht!

Und während wir vermeintlich lenken,
lenkt unerkannt uns noch viel mehr:
Wir sind nur Film auf trüben Ränken,
weil untendrunter irgendwer,

den wir in Wahrheit gar nicht kennen,
das meiste anstellt – unbewusst!
ES lässt uns lieben, lachen rennen,
nach dem Prinzip von Qual und Lust.

So macht’s der Hund, so macht’s das Kätzchen,
und nur der Mensch als einzig Vieh
hat oben drin ein schmales Plätzchen
sich auch zu fragen: Bitte – wie????

Jahrmillionenlanges Reifen,
das lacht sich in uns selber aus.
ES gibt uns frei, um zu begreifen:
Wir sind nicht Herr im eignen Haus!

685
Das Blöken der Lämmer / Re:Die Bügelfalte
« am: September 27, 2013, 18:37:36 »
hei gummibaum -
jetzt frag ich mich nur noch: war das vielleicht ein selbstversuch?  ;D

sollten die gesichtszüge besagter person doch wieder erschlaffen, rate ich zur verwendung von sprühstärke!
die methode erfordert jedenfalls etwas zivilcourage.....

hab herzlich gelacht!
lg, larin

686
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re:Apfelloser Wurm
« am: September 27, 2013, 18:34:21 »
hi ingo,
wie - gar nicht tierlieb?
ich bin da ganz anders: ich züchte selbige viecher in der küche! ( leider  :-\)
fast könnte ich sagen: unseren täglichen wurm gib uns heute.....
keine ahnung, wo diese biester wohnen!  >:(
äpfel lasse ich schon lange keine mehr rumliegen, denn die obstfliegen lauern schon immer irgendwo.....

zum glück sind würmer kleine tiere!
denn: wärn sie groß wie elefanten,
wie silberlöwen oder stiere-
wir priesen wir die guten zeiten,
als wir sie schmal und runzlig kannten......

nimms leicht!
lg, larin

687
Das Blöken der Lämmer / 40 Grad im Schatten
« am: August 04, 2013, 18:46:45 »
Es kocht das Hirn sich in der Sonne
bei 40 Grad von selber weich.
Der Mückenlarve in der Tonne
ist solches aber dennoch gleich.

Wenn sie erst schlüpft, zu Summ und Surren,
dann saugt sie auch das heiße Blut.
Da hilft kein Jammern und kein Knurren:
Gebratner Mensch schmeckt trotzdem gut!

Was nützt die Flucht mir in den Schatten,
wenn dort die Meuchler Stich um Stich
mich überfallen beim Ermatten,
im Blutrausch selig, laben sich?

Nur rasch ins Haus, die Türen schließen,
herunter mit der Jalousie!
Ich lass mir nicht den Tag verdrießen.
Die Sonne? Nein, die seh ich nie!

Ich leb die hellste Zeit des Jahres
verdunkelt, wie im Kellerloch.
Der Sommer ist was Wunderbares –
vorausgesetzt, es regnet noch….

688
Samstag, 4.Mai

Die Nacht war kurz, dennoch weckt mich das erste Morgenlicht unbarmherziger Weise – oder ist es die Neugierde, die da wieder Mal für Unruhe sorgt?  Gleichwie – jedenfalls hänge ich schon um 6Uhr 15 am Fenster und sauge mit Erstaunen und Wohlgefallen die Bilder auf, die dort draußen an mir vorüberziehen. Hier sieht es ähnlich aus wie bei uns in der Wachau: Bewaldetes Hügelland mit kleinen Häusern am Ufer – wirkt idyllisch, gefällt mir sehr gut.
Ja, wo bin ich denn nun eigentlich?
Ich muss leise sein – meine bessere Hälfte schläft noch.
Wieder studiere ich mein schlaues Buch und berechne anhand der Kilometerkarte unsere ungefähre Position. Ich tippe auf „nahe bei Verocemaros“, also kurz vorm so genannten „Donauknie“: Hier ändert der Fluss seine Fließrichtung von West –Ost nach Nord –Süd.
Schade, an Esterzergom, der ersten Hauptstadt Ungarns und Königssitz der Arpaden, sind wir im Dunkeln vorbei gefahren.
Noch ist der Himmel Wolken verhangen, aber zum Glück regnet es nicht.
Die unsrigen daheim sind gestern noch nass geworden. Aber wir Engelein auf Reisen natürlich nicht!
Vor dem Frühstück steigen wir kurz aufs  Sonnendeck hinauf und tanken Frischluft. Diese wird uns in Form eines kühlen Lüfterls um die Nase geblasen – 11 Grad bei Wind machen rasch auch die verschlafenste Schlafmütze putzmunter! Gut dass wir unsere Windjacken mitgenommen haben, und auch mein Schaltuch kommt zu wohlverdienten ersten Ehren.
Anschließend geht’s in den Speisesaal, wo sich schon die Tische biegen: Das Frühstücksbuffet ist vielfältig und reichhaltig. Die einzige Schwierigkeit, die man hier haben kann, ist, sich ja nicht zu viel auf den Teller zu laden! Aber ach – die Verführung lauert an allen Ecken…..

Ein wenig später hat die Sonne Morgenputz gemacht und sämtliche Flussnebel gelichtet. Um 8 Uhr 45 erreichen wir mit  30 Minuten Verzögerung Budapest und machen uns bereit für unseren ersten Landgang.
Unserer Führerin heißt Judith ( nicht Julischka, wie sie uns lachend erklärt) und füttert uns blitzartig mit einer Fülle an Informationen. Budapest, die 2 Millionen-Stadt, besteht eigentlich aus 2 Städten: Dem hügeligen Buda am rechten Donauufer und dem flachen Pest zur linken Seite. Und man solle doch bitte den Ungarn einen Gefallen tun und Pescht sagen, denn so wäre es richtig.
Geplant ist zunächst einmal ein Rundgang im Parlament, ein neugotischer Prachtbau direkt an der Donau gelegen, der eigentlich wie ein Palast aussieht. Wir werden darauf hingewiesen, dass Handgranaten, Messer, Säbel, Pfeffersprays „und andere Dinge des täglichen Bedarfs“ nicht ins Parlament mitgenommen werden dürfen – es gäbe da Sicherheitskontrollen wie auf einem Flughafen. Mein Bedauern hält sich in Grenzen – und meine Nagelfeile ist sowieso daheim geblieben.
Nachdem wir allesamt gründlich durchleuchtet worden sind, dürfen wir die prunkvollen Räume betreten. Auch hier wird alles streng bewacht. Über die Feststiege  geht es zur Stephanskrone: Marmor und Blattgold, wohin das Auge schaut!
Dementsprechend monströs ist auch der genanten Preis: Angeblich soll das gesamte Bauwerk
32 Millionen Golddukaten gekostet haben. Na, wenn mans halt grad in der Portokassa hat…..
Die Stephanskrone selbst wird unter einem riesigen, weit über ihr baumelnden  Kronleuchter aufbewahrt, der sicher einige Tonnen schwer ist.
Hier möchte man eigentlich nicht Elektriker sein und die Lampen wechseln müssen!

Links und rechts der Krone sind zwei Wachtposten stationiert, die nach einem strengen Ritual alle paar Minuten irgendwelche Appelle ausrufen und dann den Platz wechseln. Sie verziehen keine Miene, als wir vorbeigehen und sie genau betrachten.
Da trippeln wir schon  lieber weiter – über Europas größten handgeknüpften Teppich (etwa 14. Millionen Knoten) in den prunkvollen Sitzungssaal. Unter den Fresken an der Wand findet sich auch eines von Kaiserin Maria Theresia. Diese Österreicherin dürfte in Ungarn sehr beliebt gewesen sein. Ja, und dann natürlich Erszebeth – unsere „Sissy“. Nicht umsonst ist die Elisabethbrücke eine wichtige Pulsader der Stadt.

Unsere Stadtbesichtung führt uns weiter über breite Prachtstraßen vorbei am Hauptbahnhof (von Gustav Eiffel gebaut) zum Heldenplatz. Dort steht ein hoch in den Himmel ragender Heiliger Gabriel mit der Stephanskrone. Ein Psychoanalytiker würde vielleicht sagen: Jede Kultur hat ihrePhallussymbole! (Es wird nicht das letzte sein, das wir auf dieser Reise zu Gesicht bekommen.)
Zu Füßen des Heiligen Gabriel gibt es ein Denkmal des unbekannten Soldaten, links und rechts wird der Platz eingesäumt vom Kunsthistorischen Museum und der Kunsthalle.
Wir dürfen für 10 Minuten den Bus verlassen, um zu fotografieren, sollen aber, bitte schön,
ja keinen Satz „Original Schweizer Messer“ von den Straßenhändlern kaufen -
man bekomme sie ja schon um 10 Euros im Supermarkt!

Östlich des großen Platzes liegt der wunderschöne Stadtwald, in dem sich der Tiergarten, die Burg Vajdahunyad und ein Vergnügungspark befinden. Im Winter wird der künstliche See vor der Burg zum Kunsteislaufplatz. Nahe dem Wasserschloss befindet sich auch das Thermalbad Szeghenyi, das mit seiner, aus Kollonaden gebildeten barocken Fassade, schon ein recht schöner Anblick ist.

Schließlich fahren wir über die Kettenbrücke auf die andere Flussseite, nach Buda.
Dort spazieren wir auf dem gepflasterten Burgberg gemütlich zur Matthiaskirche. Im 13. Jahrhundert von König Bela IV. gegründet, überragt sie mit ihrem neugotischen Turm die ganze Stadt. Von der Bergseite, die durch ein Bollwerk aus Zinnen und Türmen verziert ist, haben wir einen herrlichen Blick auf das gegenüberliegen Pest.
Kaiserin Elisabeth hat einmal diese Kirche besucht – nicht aber Romy Schneider, wie der Film es vorgibt. Trotzdem wollen aber alle Touristen ganz genau wissen, wo „Sissy“ einmal war.

 Mittlerweile heizt uns die Sonne ordentlich ein und wir kommen bei 25 Grad Lufttemperatur schon ganz schön ins Schwitzen.
Um 12 Uhr 30 heißt es schließlich: Leinen los! Wir verlassen Budapest, nicht ohne noch einen Blick zu werfen auf den Gellert-Hügel und das Gellert –Denkmal, sowie das im Jungendstil erbaute Gellert –Bad.
Auf dem Gellertberg (benannt nach dem Hl. Gerhard, einem italienischen Missionar), befindet sich auch  die Zitadelle und das 14m hohe Befreiungsdenkmal, eines der wenigen Sowjetdenkmäler, das nach 1989 stehen geblieben ist.
Ein Psychoanalytiker würde jetzt vermutlich sagen…….

Um 13 Uhr finden wir uns im Speissaal ein und lassen es uns diesmal bei Broccolisuppe, Hühnerfrikassee mit Reis und Creme noir de cafe gut gehen. Einen Gang haben wir wieder ausgelassen – wie machen das bloß all die andern Leute?

Obwohl es ein wenig schade ist, übermannt uns erneut die Müdigkeit und wir machen für anderthalb Stunden  Kabinenpause. All die vielen Eindrücke müssen einfach verarbeitet werden!


Fortsetzung folgt!




689
Das Blöken der Lämmer / Re:Ein Liebesgedicht
« am: Mai 22, 2013, 13:22:53 »
ei wei -was mag denn da passiert sein?
da wrden doch nich etw die bchstbn verlrn ggegang sin?     ;D

Welches Diebesgelicht
nahm das Liebesgedicht?
Dessen Siegesgewicht
stinkt doch - wie Käs-Gesicht!


ojojojoj.......lg, larin

690
Das Blöken der Lämmer / Re:Frühlingslust
« am: Mai 22, 2013, 13:18:02 »
hallo gummibaum,

es hat mir saumäßig viel spaß gemacht die ganze "schweinerei" zu lesen!   :D

am donaudelta konnte ich übrigens mehrere dieser tierchen beobachten, wie sie vergnügt durchs hochwasser stiefelten: die sahen allesamt recht zufrieden aus, ich kanns dir bestätigen!

matsch ist dich was schönes!

ich kann mich immer noch an den jubelschrei eines ( ansonsten mudelsauberen, kreuzbraven) achtjährigen mädels erinnern, das im schulgarten zur mittagszeit über und über mit schlamm beschmiert zur wasserleitung lief und dabei schrie:

frau lehrerin, das ist soooo toll: wir machen uns ganz, ganz, ganz dreckig - und dann waschen wir alles wieder ab.....

wenn das nicht die blanke lebensfreude war - was dann?

lg, larin

Seiten: 1 ... 44 45 [46] 47 48 ... 58