Autor Thema: Brombeersommer  (Gelesen 839 mal)

horstgrosse2

Brombeersommer
« am: August 20, 2014, 11:12:12 »
Brombeersommer



Die Hände blutzerkratzt, zerstochen.
und morgen und auch übermorgen,
dasselbe noch einmal.
Als wollt ich ihn behalten,
drum kämpfen, um jedes Gramm
 des Scheidendens.

Geschmack des reifen Sommers.
Und mancher noch so spitze Dorn,
der steckt noch tief, in meiner Haut.
Egal, es ist die Brombeerzeit,
die leise mahnt, es ist so weit.
So spute dich und dann versteh.
Ergreif das Süße, dann, erst dann, dann geh.
Brombeerzeit, ach ja, ich bin bereit,
das Morgen aufzunehmen.
Das Morgen, was nach kühler Nacht
den Lauf nie ändert, zu groß die Macht.

Denn du, du warst bereit,
mir das zu zeigen, das was zählt.
Dass manche süße Kleinigkeit
im Nachhinein noch viel von sich erzählt.
Dass tausend Küsse ach wie süß,
auch Stacheln tragen, dann und wann.
Und ich die Schmerzen still dann büß
und hoff, dass ich sie tragen kann.
So die Gedanken mein Verstehen,
ich bin nur Spielball kein Verlust,
So lasst mich ziehen, lasst mich gehen.
Denn manche Brombeere, sie trägt auch Frust.
...
..
.













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« Letzte Änderung: September 02, 2014, 09:20:39 von horstgrosse2 »

cyparis

Re:Brombeersommer
« Antwort #1 am: August 21, 2014, 10:06:43 »
Lieber horstgrosse2,


das habe ich (wieder) sehr gerne gelesen.
Zuerst die wahre Sammelleidenschaft, danach die Metapher.
Der "Frust" am Ende sagt mir überhaupt nicht zu, der ist ja sowas von unlyrisch!

Das Morgen, was mit schwerer Nacht

Nicht doch lieber "..., das mit schwerer Nacht..."?
Ansonsten hab ich nicht viel zu mäkeln.

Du weißt, daß lange Kommentare nicht meine Sache sind.
Aber hier werden auch die allerkürzesten nicht als Spam geahndet. ;)



Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Brombeersommer
« Antwort #2 am: August 21, 2014, 10:36:49 »
Hallo horstgrosse 2,

ja, der Übergang vom Konkreten ins Bildliche ist gut. Auch sprachlich gefällt es mir. "Brombeere" fügt rhythmisch nicht so gut ein, da sich zwei betonte Silben folgen. S1V5,6: um ein jedes Gramm//des Scheidenden. S3V5: Küsse, ach.

Gern gelesen
LG gummibaum


horstgrosse2

Re:Brombeersommer
« Antwort #3 am: August 22, 2014, 09:34:55 »
@cyparis
@Gummibaum


Grüße ihr Zwei!!



„Brombeersommer“ ist wieder mal ein Text, der frei nach Empfindungseingang einflog und reproduziert wurde. Auch Deutsch, ein Gefühlstext, der nicht, fast nicht verändert wurde.

Nicht Lachen:
Er kam spärlich angeflossen, (wenige Silben pro Zeile) und das Bächlein wurde nach und nach stärker. (dann sogar mit Endreime)

(Cyparis weiß, dass ich die Metrik beherrsche, also keine faule Ausrede hier)

Doch bin ich auch sehr gerne in freien Rhythmen unterwegs, frei jeden metrischen Regeln. Manchmal experimentiere ich auch. Fange in der ersten Strophe im Trochäus an, springe in der nächsten Strophe zum Jambus und später wieder zurück. Es ist aber meistens mit Sinn gemacht.

Return:

Also das metrikfreie Bächlein „Brombeersommer“ wird aussagekräftiger und später mit Reime.
Der Ursprung liegt tatsächlich beim Brombeerpflücken zurück. Brombeerpflücken dauert so 2Stunden nur. In dieser zeit geistern wohl etliche Abhandlungen des Lebens durch den Kopf.
Und manchmal entstehen auch Formulierungen, zum Texte hin, schon in der Natur.

Der Text steht im Nachdenklichen, hat aber viele Bezugspunkte zur Natur hin und zur Liebe.
Also, wohin mit dem Text fragte ich mich beim Einstellen. Ich habe mich für Nachdenklich entschieden.

Die Passagen, die zur Liebe führen, sind manchmal eher verdeckt. Nicht so, wie die Offenheit in der 3 Strophe.

Return:

Egal, es bleibt ein Text. Der wohl eher unterschiedlich aufgenommen wird. So soll es bleiben und sein.

@Gummibaum


Brombeersommer
XxXx

Beim Xen habe ich einen natürlichen Weg herausgefunden. Es bestehen Unterschiede, ob ein Wort als Solowort fungiert, oder dem Text Rhythmus untergeordnet wird.
Ich werde für dich jetzt gleich einen neuen Text einstellen. Natürlich metrisch abgemessen, doch ebenfalls aus dem Bauch heraus geschrieben. Der Titel: „Wozu?“

So ich muss Schluss machen. Hoheitliche aufgaben warten, sonst gibt’s Ärger.
Tschüss.



 


« Letzte Änderung: August 22, 2014, 16:34:29 von horstgrosse2 »