Autor Thema: Auf dem Friedhof  (Gelesen 677 mal)

gummibaum

Auf dem Friedhof
« am: Dezember 29, 2020, 20:33:25 »
Der Friedhof ruht. Auf welken Gräsern
schon Raureif, den der Abend gab.
Ein Flackern huscht aus roten Gläsern,
und etwas sitzt auf einem Grab.

Vielleicht ein Hörnchen, eine Krähe,
die häufig hier zu finden sind.
Ich gehe leis hinzu und sehe,
auf Kränzen hockt ein kleines Kind.

Es blickt mich an, und auf mein Fragen,
wozu es hier so spät noch ist,
erzählt es, Tiere zu verjagen,
dass keins die tote Schwester frisst.

Da sage ich, die Tiere träumen 
schon lang, und es sieht müde aus,
steht zitternd auf, und ohne Säumen
begleite ich es schnell nach Haus…


(angelehnt an Borchert: Nachts schlafen die Ratten doch)

 
« Letzte Änderung: Januar 01, 2021, 22:24:05 von gummibaum »

Grüngold

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #1 am: Dezember 29, 2020, 20:59:46 »
Ich gehe immer gerne auf Friedhöfe.
Ganz gleich, ob ich dort Namen kenne oder nicht.
Besonders gerne an Allerheiligen.
Und besonders gerne auf den "Alten Friedhof" zu Freiburg im Breisgau,
Und  auch sehr gerne auf jüdische Friedhöfe - mit ihrer ganz besonderen Stimmung.
Ceterum censeo linguam Latinam non esse delendam.

Erich Kykal

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #2 am: Dezember 29, 2020, 21:26:15 »
Hi Gum!

An das "Eichhorn" werde ich mich nie gewöhnen - für mich kann es immer nur ein "Eichhörnchen" geben!

Abgesehen von diesem verbalen Homunkulus sehr gern gelesen!  :) Besonders deine lyrische Sprache ist hier, abgesehen von deiner poetischen Formulierkunst, so wunderbar sacht und behutsam, entsprechend der Rücksichtnahme auf die verwundete Kinderseele, die es hier zu trösten gilt.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Grüngold

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #3 am: Dezember 29, 2020, 21:47:30 »
Der Friedhof ruht. Auf welken Gräsern
schon Raureif, den der Abend gab.

Wohl weiß ich, dass man nun jenes "rauh" gerne  ohne h schreibt.
Selber bin ich noch ein rauher Anhänger des Rauhreifs und der Rauhnächte.

Rau ist für mich ein ehemaliger deutscher Bundespräsident. :)
Ceterum censeo linguam Latinam non esse delendam.

gummibaum

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #4 am: Dezember 29, 2020, 23:05:36 »
Danke, lieber Erich,

ich lese bei dem Kürzel auch immer Einhorn. Ja, ich habe sanfte Worte gewählt. Schön, dass sie dir gefallen.

Liebe Grüße von gummibaum 



Erich Kykal

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #5 am: Dezember 30, 2020, 12:09:13 »
Hi Gum!

Fällt mir grade ein: Man kann statt Eichhörnchen auch einfach nur "Hörnchen" sagen. Wäre das eine für dich denkbare Alternative zum rigiden "Eichhorn"?

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #6 am: Januar 01, 2021, 22:28:48 »
Danke, lieber Erich.

Hab´s geändert. Man wird nun an Gebackenes denken, bis der Groschen fällt.

Gruß von gummibaum

Erich Kykal

Re: Auf dem Friedhof
« Antwort #7 am: Januar 02, 2021, 00:15:23 »
 ;D Ich denke nicht, dass Frühstückshörnchen sich zusammen mit Krähen auf Friedhöfen herumtreiben!  ;D
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.