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Nachrichten - Sufnus

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1846
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Fliegenklatsche
« am: August 09, 2018, 18:18:58 »
Das Dilemma führt zu der Möglichkeit, die Spinnen doch lieber im Haus zu belassen, um eine natürliche Dezimierung der eingedrungenen Stechmücken zu gewährleisten. Alternativ bliebe natürlich die Möglichkeit einer zahmen Hausfledermaus für die nächtliche Plagegeisterjagd. :)

1847
Ach Natur Vergissmeinnicht / Re: Waldestiefe
« am: August 09, 2018, 18:16:09 »
Wundervoll rhythmisch komponiert und edelst formuliert! :)
Meinen persönlichen Honig habe ich dabei aus der Durchdenkung Deiner ganz schön kniffligen grammatischen Konstruktion in den ersten zwei Zeilen gezogen: Im ersten Anhau schien mir "schwingen" als ein Verbalnomen Großschreibung zu verlangen, bis ich gemerkt habe, dass es sich hier um eine Art A.C.I. ("ich weiß mich schwingen") handelt und das "allem" keineswegs ein Adjektiv zu schwingen ist.... sehr genussvoll, all dies zu durchdringen... dankedafür, lieber eKy! :)

1848
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Resumeé
« am: August 08, 2018, 16:35:55 »
Hi!
Interessant, dass Du auf die Werbung des (aus damaliger Sicht) greisenhaften Goethe um die im Enkelinnen-alter angesiedelte Ulrike anspielst. Das Gedicht "Die Jahre nahmen Dir" ist zwar ein paar (wenige) Jahre vor den skandalösen Ereignissen in Karlsbad entstanden, vom Geheimrat aber just auf dem Höhepunkt seiner "Minne" um die junge Ulrike wieder hervorgeholt und neu datiert worden.
Für mich trenne ich aber recht streng zwischen dem Verfasser (alter Sack!) und seinen Zeilen. Goethes Lyrik ist meiner Meinung nach immer noch die schönste bisher in deutscher Sprache verfasste... ohne das ein Wort des Lobes für die vielen, vielen anderen deutschen Meisterpoetinnen und -poeten zuviel wäre.
Grüße!
S.

1849
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Fliegenklatsche
« am: August 08, 2018, 16:22:41 »
Hi eKy!
Wow... man kommt bei Deinen Gedichten mit dem Lesen gar nicht hinterher! :)
Sehr schönes, herzerwärmendes Gedicht! Ich freue mich für jede Fliege, die bei Dir zu Besuch ist.
Bei Stubenfliegen, Spinnen, Käferchen und anderem Krabbelgetier geh ich vollkommen mit Dir mit. Bei Stechmücken verlässt mich leider die biozentristische Ader etwas...  :-[
Grüße!
S.

---------------

Mini-Korinthe:

wenn ich mit gleicher Kraft es retten kann?
=>
das ich mit gleichem Einsatz retten kann?

... damit könnte das m. E. ganz leicht sperrig eingeschobene "es" vermieden werden...

1850
Im Gras wispert Hoffnung / Re: Spur und Vermächtnis
« am: August 08, 2018, 15:59:46 »
Hey eKy!
Vielen Dank für die wirklich schöne Variante! :) Es ist mir eine Ehre, Deine Fassung der meinen beizugesellen! :)
Wie Du Dir bestimmt schon gedacht haben wirst, werde ich meine Version dabei lieber metrisch etwas widerborstiger belassen - zumal ja Deine schöne Fassung dann als ebenmäßigerer Vergleich dienen kann - ich finde, metrisch etwas unebenmäßige Gedichte erlauben mehr Freiheit beim mündlichen Vortrag mit sehr interessanten Effekten. Der Preis ist natürlich ein Verlust an ruhigem, "klassischem" (nicht im Sinne der literarischen Epoche zu verstehen) Atem. Deshalb finde ich es so gut, wenn es beide Schreibrichtungen gibt und ich schreibe ja dann und wann auch ganz und gar regelmäßige Zeilen. :)
Liebe Grüße!
S.

1851
Im Gras wispert Hoffnung / Spur und Vermächtnis
« am: August 08, 2018, 11:48:06 »
Weils thematisch zu ebig eingestelltem "Wo ist Dein Stachel?" so ungefähr passt, hier auch noch mal etwas leicht modifiziertes Älteres aus anderen Untiefen des Netzes ;) ...

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Spur und Vermächtnis

Wir stehen erstarrt am Ufer,
Stimme im innigen Sang,
mittellose Rufer,
seit die Lyra zersprang.

Und auf dem Spiegel zerkrausen
Wellen, Idol und Poet,
doch zeigt, zwischen Steigen und Pausen,
die Lichtspur sich nochmals beredt:

Fernüber wird immer, was schön ist, bestehn,
zwar nicht in gerahmten Bildern,
jedoch in der Klage, im Schildern.

Wir gleichen, in solchem Sinne besehn,
den Pollen, die golden im Windhauch verwehn.


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eKys Sonett-Version:


Spur und Vermächtnis

Wir stehen starr am Ufer
als Stimmen im Gesang,
sind mittellose Rufer -
die Lyra, sie zersprang.

Und auf dem Spiegel tanzen
die Wellen, der Poet,
so zeigt im großen Ganzen
die Lichtspur sich beredt:

Was schön ist, wird bestehen,
jedoch in keinen Bildern -
im Klagen nur, im Schildern.

Wir gleichen, so besehen,
den Pollen, die verwehen
von Pflanzen, die verwildern.

1852
Im Gras wispert Hoffnung / Wo ist Dein Stachel?
« am: August 08, 2018, 10:25:12 »
Wo ist Dein Stachel?

Grau sagst Du und Du meinst die Welt:
Bis über jeden Rand gefüllt
mit Menschen voller Leere.
Das Leichte ist das Schwere.

Und die Stille bricht lautlos das Schweigen,
und wir lernen im Mangel Verzicht.
Verzichten, verlieren, sich neigen:
Was anderes lehrt man uns nicht.

Schwarz sagst Du und Du meinst die Nacht:
Wie sie durch unser Fenster lacht
und in die Träume leckt.
Der Mut hält sich bedeckt.

Und die Stille bricht lautlos das Schweigen,
und wir lernen im Mangel Verzicht,
doch werden den Kopf niemals beugen!
Denn anders können wir nicht.

1853
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Resumeé
« am: August 07, 2018, 15:40:39 »
Wunderbar, tiefempfunden, anregend, vollendet, mich allenfalls mit dem Wunsch nach einem etwas unverzagteren Ende hinterlassend. :)


Ansonsten nur korinthöse Rumgefummelei:

Du fühlst die Jahre, wie sie unbenutzt verstreichen,
und fragst dich hin und wieder, welche Lebensziele
dir tätlich zu erfüll'n hienieden wohl gefiele, [um die Wdh. von "noch" zu vermeiden]
so du noch etwas wirken wolltest und erreichen.

[...]

Was bleibt von alledem, was wir gehetzt durcheilen,
als zögen uns Gewichte unerklärten Glaubens
durch die Kulissen des Verhinderns und Beraubens? [liest sich für mich etwas flotter]
Es bleibt genug! Das Aufbegehren! Diese Zeilen! [Das ist jetzt nat. kein wirklich ernstgemeinter Vorschlag, die resignierte Haltung des LI (hoffentlich mit dem Autor unidentisch!) ist nun mal wie sie ist... aber mich juckte es halt, dem LI etwas Positiveres zuzurufen... :) ]

------------------------

Vgl. auch Goethe:

"Die Jahre nahmen dir, du sagst, so vieles:
Die eigentliche Lust des Sinnespieles,
Erinnerung des allerliebsten Tandes
von gestern, weit und breiten Landes
durchschweifen frommt nicht mehr; selbst nicht von oben,
der Ehren anerkannte Zier, das Loben,
erfreulich sonst, aus eignem Tun Behagen
quillt nicht mehr auf, dir fehlt ein dreistes Wagen!
Nun wüsst ich nicht, was dir Besondres bliebe?"

"Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe!"


1854
Verbrannte Erde / Re: Stumm
« am: August 07, 2018, 15:10:36 »
Sehr schöne und starke Bilder, interessante Form (beinahe ein Sonett) und das launehebende, mir ganz neue Wörtchen "krüllt": Bin begeistert!!! :)

... und kann das Klugdaherreden nicht lassen:

Einige Zeilen beginnen mit steigenden Spondeen (einen sauberen Spondeus = zwei betonte Silben hintereinander, gibt's im Deutschen eigentlich nicht, zumindest nicht ohne zwischengeschaltete Sprechpause, eine sog. Zäsur). Bei einem steigenden Spondeus ist die zweite Silbe stärker betont als die erste, aber es ist nicht so drastisch unterscheidbar wie bei einem Jambus.

Jambus: Gelassen steigt die Nacht ins Land =xXxXxXxX
Steigender Spondeus: Stumm leidet sie = (X)XxX
Im ersten Beispiel ist das "ge-" viel schwächer betont als das "-lass" usw. Im zweiten (Deinem) Beispiel ist der Unterschied zwischen "Stumm" und "leid-" nicht so gewaltig, man kann es fast zweifach betont lesen. Dadurch wirkt die Zeile besonders eindringlich. Ganz ähnlich in der nächsten Zeile das "fahlgrau", die Betonung liegt etwas stärker auf dem "-grau", aber das "fahl" hält zumindest etwas gegen. Sehr sehr schick! :)

Einzige Beklugfummelei (der Ausdruck kommt von eKy, oder? Hoffentlich gibt's da kein Copyright drauf!)

Die Sonne ist, wie ewig, Feuerball;
sie kümmert weder Ziel noch Widerhall,
noch nie war Mitleid ihr zueigen.

=>

Die Sonne, ewig, Feuerball,
kein Mitleid oder Widerhall,
kein Ziel ist ihr zu eigen.


1855
Zwischen Rosen und Romantik / Re: Im Sommerwind
« am: August 07, 2018, 14:29:02 »
Hi Cyparis!
Lass Dich ja nicht von meinem Gelaber einschüchtern - ich hoffe, Du meintest das ein klein bisschen ironisch?  8) - mit meiner Theoretibusterei dokumentiere ich lediglich, dass ich kein lyrisches "Naturtalent" bin, sondern mir das Gedichteschreiben in hartnäckiger Auseinandersetzung mit den Grundlagen und Konzepten des Dichtens mühsam erarbeiten muss... also gibts überhaupt keinen Grund, sich davon beeindrucken zu lassen. :) Auf der anderen Seite glaube ich, dass ein kleiner Einblick in die Theoriegebäude auch einem natürlich lyrisch Begabten nicht gravierend schadet... man muss es ja nicht übertreiben.  :)
Und "notgereift" gefällt mir tatsächlich viel besser als "notreif"... da bastel ich gerne nochmal dran rum! Vielen Dank dafür! :)

1856
Drum Ehrlichkeit und Edelweiß / Re: Zwischen menschlich
« am: August 05, 2018, 19:01:52 »
Hi Agneta!
Ein sehr anregendes Gedicht - ich mag auch gerne die ungereimten Formen! :)
Wirklich "verstehen" kann ich beim ersten und zweiten Lesen noch nicht, worum es hier "geht" - aber das ist durchaus gedankenstimulierend und daher etwas sehr Positives. :)
Ist der Zeitwechsel beabsichtigt?
Gerne gelesen!!! :)
s.

1857
Verbrannte Erde / Re: Gutbürgerlich
« am: August 05, 2018, 18:54:12 »
Ein wirklich beeindruckendes, ja ergreifendes Gedicht!!!
Die Strophen 4 und 5, im Ton etwas an manche Brecht-Gedichte oder vielleicht auch etwas an Andreas Reimann erinnernd, packen mich ganz besonders (ohne dass das auf Kosten der anderen Strophen ginge!).
Sehr sehr sehr gelungene und wichtige Zeilen.

1858
Mit Löwenzahn und Lebensfreude / Re: Hitzestau
« am: August 05, 2018, 18:26:46 »
Ganz. Großes. Kino. :)
Meine Verehrung!!!

1859
Zwischen Rosen und Romantik / Re: Der kleine Tod
« am: August 05, 2018, 15:51:23 »
Hi eKy!
Kein ganz leichtes Sujet - ich finde da besteht immer die Gefahr, im Kitsch versinken oder ins Klebrige abzudriften. Aber Du hast da wirklich eine dem hohen Anspruch kongenial entsprechende Lösung gefunden! :)
Meine Korinthen:
S1Z2: Das "und" (oder jedes andere Wort an dieser Stelle) muss betont gelesen werden, um eine etwas unschöne Abfolge von drei unbetonten Silben hintereinander zu vermeiden. Für diese Betonung von "und" brauchts nach "Armen" m. E. eine kleine Sprechpause, deshalb evtl. Komma vor "und" durch Semikolon ersetzen?
S2Z4: evtl. "den Himmel lernt" => "vom Himmel lernt"?
S3Z1: die Substantivierung "Deine" ist natürlich völlig korrekt - aber für mich etwas sperrig... was Besseres fällt mir aber grad auch nicht ein...  O0
Sehr gern gelesen!
S.

1860
Zwischen Rosen und Romantik / Re: Im Sommerwind
« am: August 05, 2018, 14:24:57 »
Lieber eKy, liebe Agneta (Dich kenne ich auch vom "Eiland", oder?), liebe Cyparis,

vielen lieben Dank für die freundlichen Kommentare und die Anmerkungen! :)

Interessant, Erich, dass Du die Terzette (zumindest Z1 & Z2) trochäisch liest - vollkommen stimmig, aber mir war das gar nicht aufgefallen, ich hatte die Z1 und Z2 der Terzette mit zwei unbetonten Silben, Anapäst-mäßig, aufgefasst. :) Wenn ich jetzt drüber nachdenke, kann man jeweils Z1 der Terzette sogar, wenn man je eine kleine Zäsur nach "Wind" und "sind" einbaut, mit Hebungsprall als Kretikus lesen... war allerdings nicht unbedingt so "konzipiert". :)

Ansonsten habe ich zwecks Versuch einer Lese-Verflüssigung, ungefähr an Erichs Anmerkungen mich entlanghangelnd, nochmal etwas nach(verschlimm?)gebessert:

Alte Version:
Und die Hitze beugt notreif das Korn,
und die Hoffnung aufs Frühjahr zerstiebt:

Neue Version:
Und notreif beugt sich das Korn.
Die Hoffnung aufs Frühjahr zerstiebt:

Was meint Ihr? Besser? Schlechter? Völlig egal?  :)

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