HI, Makaveli!
Lass mich raten...du bist sehr jung, nicht wahr? Anders ist so ein Anklagesermon auch nicht erklärbar! Mann, für DAS Pathos könnte man dich fast auf Schmerzensgeld verklagen!
Ich meine jetzt nicht die Grundaussage - darin stimmen wir wohl alle überein. Ich meine das weinerliche Lamento, das du dem Leser da um die Ohren haust! Denk nicht, mit sowas würdest du was erreichen. Den geschwungenen Zeigefinger hat noch jeder Rotzbengel ignoriert!
Wenn du Menschen wirklich erreichen willst, muss Identifiaktion her - mit EINEM Kind, dem Unrecht geschieht. Und erzähle es ohne verquere Satzverquastelungen (gestelztes Deutsch) und Tränendrüsendrückerei. Lass
die Geschichte für sich sprechen, unbombastisch, aber eindringlich erzählt.
Und erspare der Welt BITTE den moralischen Aufruf zum Ende, als wäre das eine Tierdoku, wo es mittlerweile STandard ist, vor dem Abspann etwas wie: "Aber wenn der Mensch nicht bald umdenkt, wird - dies oder das - vom Antlitz der Erde (wie poetisch) verschwunden sein!" zu sagen!
Wiederum ist nicht die Aussage an sich nicht das Problem, sie haben ja Recht. Aber hat sich deswegen ernsthaft was geändert? Sei ehrlich - die meisten zappen weg oder nehmen diesen Standardspruch gar nicht mehr bewußt wahr. Der Mensch lässt sich ungern belehren, vor allem, wenn er ohnehin ein schlechtes Gewissen hat!
Genauso verhält es sich mit dieser Art von Gedichten. Auch ich schrieb so Ähnliches, ehe ich 20 war, aufgewühlt vom Unrecht der Welt. Geholfen hat es letztlich nur mir - als eine Art emotionales Ventil für den Frust und die Hilflosigkeit diesen Dingen gegenüber. Eine Art Seelenhygiene...
Des weiteren wäre es schön, wenn du dich mit dir innerhalb eines Gedichtes auf EINEN Rhythmus einigen könntest - da sind einige Sprünge und Holperer drin!
"wofür tausend Opfer leiden bloß" - das ist so verdreht, dass es wehtut! Sorry, das geht gar nicht!
"Banken, bis auf's Letzte leer" - wird innerhaln von 3 Zeilen wiederholt - unschön. "Letzte" schreibst du übrigens einmal richtig (groß, da hauptwörtlich gebraucht) und einmal falsch - ein Vertipper, schätze ich. Und "aufs" bräuchte nach NR kein Apostroph mehr, das ist nur noch dabei, wenn das Fürwort "es" involviert ist.
Und mal ehrlich: WANN kommt bei dir endlich mal ein PUNKT!?
Diese endlose, ab und an im Sinnfreien baumelnde Satzwurst auf der Basis mangelnder Deutschkenntnisse und allgemeiner Übersicht nennst du tatsächlich LYRIK??!
Nur als Beispiel:
es fließt das Geld so zu den Reichen,
Komma!belebt das Spiel von reichen Scheichen,
Komma!die gut geölt am schönen Strande
vernehmen gut gebräunt, am Rande
Ja, WAS vernehmen sie denn, die Reichen? Oder die Armen? Egal, in beiden Fällen offene Enden. Dieses Verb ist sinnlos!die armen Menschen,
die verbleichen
für die Sonnenbräune ihresgleichen Das Unterstrichene muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Sag ehrlich: Deutsch ist nicht deine Muttersprache, nicht wahr?unter Türmen aus gehäuften Zahlen
werden Menschenrechte so zermahlen
Sorry, wenn ich sarkastisch werde, aber ich habe zuviel solch jugendlichen Eifers und verbalen Überschwangs gelesen, um noch milde schmunzeln zu können. Es ärgert mich einfach nur, ein so schlechtes Gedicht lesen zu müssen. Andererseits kann ich dir keinen Vorwurf machen - ich machte es in jungen Jahren ja nicht anders. Puh, wenn ich denke, was ICH damals meine Hörer gequält haben muss...Naja, tröstlich, dass so gesehen auch für dich noch Hoffnung besteht!
(Solltest du aber tatsächlich so'n alter zynischer Sack sein wie ich, und alle deine Gedichte hören sich so ähnlich an wie dieses - lass bloß die Finger vom Dichten!

)
Nicht gern gelesen habend, aber endlich mal offen die Meinung sagen wollend...
eKy