Autor Thema: Der letzte Schnitt  (Gelesen 1350 mal)

Erich Kykal

Der letzte Schnitt
« am: M?RZ 08, 2014, 12:10:55 »
Mir ist ganz aufgeräumt im Herz zumute,
so seltsam wohlig, ohne Drang und Wollen.
Ich denke an das Schlechte wie das Gute,
das ich getan und hätte nicht tun sollen.

Kein Sichversehnen findet Halt in Träumen,
noch neue Bilder, die es weiterführen.
Kein letzter Wille, sich noch aufzubäumen
und keine Funken, die ein Feuer schüren.

Mir ist so leicht, so wunderlich im Sinne,
als sollte ich kein Leben mehr begehren.
Das Wasser rötet sich, und ich entrinne
durch Türen mir, die meine Adern leeren.
« Letzte Änderung: M?RZ 09, 2014, 09:27:41 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #1 am: M?RZ 09, 2014, 08:45:44 »
Ein Freitod im Moment der Wunschlosigkeit. Hört sich so vielversprechend an, dass ich ihn gleich begehen möchte.  Wörter hast du öfters ausgespart (S1/Z4: habe), (S2/Z2: sind nötig) usw., wodurch das ganze wattig/entrückt wie ein Traum wirkt.

Gern gelesen
gummibaum


Erich Kykal

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #2 am: M?RZ 09, 2014, 09:26:28 »
Hi, Gum!

Vielen Dank für den Beifall!

S1Z4 - Das Weglassen des Hilfszeitwortes kommt in der (älteren) Lyrik oft vor. Kann man mögen oder nicht - ich setze es recht sparsam ein, da ich vollständige Sätze bevorzuge.

S2Z2 hingegen ist die Fortsetzung des Satzes von Z1. Das "Sichversehnen" findet weder "Halt in Träumen" noch "Bilder". Eine Aufzählung. Mein Fehler war die unnötige Verneinung in Z2 sowie das "mich", das den Bezug auf Z1 erschwerte. Wurde korrigiert - danke für den Hinweis!

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 09, 2014, 09:32:25 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #3 am: M?RZ 09, 2014, 11:44:35 »
Hi eKy,

alles klar. So gefällt es mir gut.

LG g

cyparis

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #4 am: M?RZ 21, 2014, 16:43:34 »
Ich fühle mich an Titus Petronius erinnert, obwohl ich über sein Leben und Sterben gar nicht sonderlich informiert bin;
auf jeden Fall soll auch er ganz gelassen gestorben sein.

Gut gemacht, lieber Erich - v.a. auch der Titel -
was sonst?


Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Daisy

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #5 am: M?RZ 23, 2014, 17:09:31 »
Hallo Erich,

Meeeeensch, mein Lieber, mach bloß keine Sachen!

Das hört sich hier so locker und leicht an, aber denk dran, du kannst es nie wieder rückgängig machen!
Und vor allem: Was würden wir ohne deine tollen Gedichte und Kommentare anfangen! Uns schrecklich langweilen, ist doch ganz klar!  :D  ;)

Lieben Gruß und bitte keine Faxen!  :)
Daisy

Erich Kykal

Re:Der letzte Schnitt
« Antwort #6 am: M?RZ 23, 2014, 19:17:59 »
Hi, Cypi!

An irgendwelche ollen Römer hab ich nicht gedacht, würde aber durchaus passen.

Hi, Daisy!

Keine Sorge, ein simples Gedankenspiel. Ich lebe viel zu gerne und genieße diese Welt viel zu sehr - nicht einmal meine depressivsten Schübe könnten mich zu sowas treiben...soweit ich weiß. :-\ ;) :D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.