Oh, sie war schon eine Perle,
und sie kannte ihre Kerle!
Alle Formen, alle Größen,
ihre Wunden, ihre Blößen,
das Verdrängte, das Fatale,
das verborgene Brutale.
Wenn sie sich in Blicken sonnte,
nahm sie, was sie kriegen konnte!
Alle Typen, Charaktere,
ihren Drang und ihre Schwere,
stille Wünsche, Ungesagtes,
Unerfülltes, lang Vertagtes.
Keinem war sie mehr gewogen
als auf seine Lust bezogen,
keiner reichte an ihr Wesen
und vermochte es zu lesen.
Ihres Lebens tiefsten Sinn
gab sie niemals offen hin.
Wurde alt mit ihren Jahren,
die zu rasch verflogen waren.
Keiner drückt heut mehr die Klinke
zu der Frau mit zuviel Schminke,
welche wild und lebensfroh
immerfort die Liebe floh.
Und so kreisen ihre Tage
um sich selbst und um die Frage,
was nun weiter werden soll.
Des Erlebens übervoll
sah sie nie die große Leere
hinter ihrer Sinnenschwere.