Hi, Cypi!
Wenn Aspasia sich nicht traut - ich tu es gerne!

Ein wenig Umstellen reicht ja hier.
Plus den paar anderen Peanuts hab ich hier kaum zu meckern! Wunderbar gelungen!
Es strebt mein Herz hinaus aus seinen Zwängen, 5 Heber hier, einer zuviel. Alternative: "Mein Herz enthebt sich seinen Zwängen," ...oder so.
strebt machtvoll hin zu Deinem Herzen,
ist müd vom Lachen, matt vom Scherzen
und fühlt das quälend-süße Drängen
von Tag zu Tag mit tiefrer Glut.
So wie mein Pulsschlag, wie mein Blut Komma hier am Zeilenende.
nun rascher strömt in stetem Bangen, Strukturfehler! Es muss heißen: "das rascher strömt..." - Zeile 2 und 3 sind nur Einschübe. Der eig. Satz geht in S4 weiter.
verräterisch mir überhaucht die Wangen, Auch hier ein Heber zuviel (5). Alternative: "verräterisch mir tönt die Wangen,"
vor Deinem Antlitz jäh verhaltend ruht, Ein Heber zuviel. Alternative: "vor Deinem Antlitz traulich ruht,"
so rinnt nun täglich neuer Mut
durch meine traumbefangen Sinne. "traumbefangnen"
Oh , daß ich dieses eine Mal gewinne Unnötige Leerstelle nach "Oh". Wieder zu lang. Abhilfe: "Oh, dass ich dieses Mal gewinne"
den starken, fernen, blauen Blick,
bestimmend Stunde mir, Geschick
und Los und Zukunftsahnen, Ein Heber zu wenig. Alternative: "und alles Los und Zukunftsahnen,"
als Fingerzeig, als stummes Mahnen!
Du weißt es nicht. Und gehst dahin
mit locker weitem, sichrem Schritt.
Und hebst die Hand. Und trägst darin
mein Herz. Und weißt es nicht. Und nimmst es mit.
Die Überlänge der letzten Zeile betont die Eindringlichkeit der rilkiesken Conclusio - da wollen wir ein Auge zudrücken!

Allerdings würde ich dem letzten Satz doch eine neue Zeile gönnen!
Die "gebügelte"
Version:Mein Herz enthebt sich seinen Zwängen,
strebt machtvoll hin zu Deinem Herzen,
ist müd vom Lachen, matt vom Scherzen
und fühlt das quälend-süße Drängen
von Tag zu Tag mit tiefrer Glut.
So wie mein Pulsschlag, wie mein Blut,
das rascher strömt in stetem Bangen,
verräterisch mir tönt die Wangen,
vor Deinem Antlitz traulich ruht,
so rinnt nun täglich neuer Mut
durch meine traumbefangnen Sinne.
Oh, daß ich dieses Mal gewinne
den starken, fernen, blauen Blick,
bestimmend Stunde mir, Geschick
und alles Los und Zukunftsahnen,
als Fingerzeig, als stummes Mahnen!
Du weißt es nicht. Und gehst dahin
mit locker weitem, sichrem Schritt.
Und hebst die Hand. Und trägst darin
mein Herz. Und weißt es nicht.
Und nimmst es mit.
Wow! Da ist dir was Tolles gelungen! Wunderbare Sprachhabung! Chapeau!
Allergernst gelesen und beklug...fummelt!

LG, eKy