Autor Thema: Die Fastenkur (Schüttelgedicht)  (Gelesen 1558 mal)

Fridolin

Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« am: Oktober 27, 2013, 14:15:16 »
Als ich zu einer Fastenkur
nach Chur mit meinem Kasten fuhr,
kam ich ein Stück durchs Ruhrgebiet,
wobei ich dann nach Buer geriet.

Wie war ich dorthin nur gekommen?
Hab doch den Weg nach Chur genommen!
Ich fuhr dann gleich nach Ost-Westfalen,
umging bei einem Volksfest Wahlen,

der Wahl von einer drallen Schönen
lang hörte ich‘s noch schallen, dröhnen.
Doch dann erklangen Soester Glocken,
man winkte mir mit Klostersocken.

Die Kur sollt ich bei Nonnen wagen,
sie ließen mich an Wonnen nagen.
Die Kur, die solche Wonnen bringt,
hilft mehr, als wenn ein Bronnen winkt.

Anstatt nach Chur zur Kur zu fahren,
ging jahrelang die Fuhr zu Karen,
der Nonne, die am Bronnen wachte
und mir die süßen Wonnen brachte.

Doch dann hat dieses Weib gelogen,
war einem andern Leib gewogen.
Ich hab sie mit dem Kerl ertappt:
Vom Männerkloster war's der Abt.
« Letzte Änderung: Oktober 27, 2013, 19:52:07 von Fridolin »

cyparis

Re:Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« Antwort #1 am: Oktober 27, 2013, 14:26:39 »
Ich könnte jubeln und jauchzen, wenn ich solche Schütteleien lese.
Was bist Du doch für ein Erzkönner, -
großes Bravo und Kompliment, lieber Fridolin!





Sonntäglichen Wonnengruß
von
Cyparis


(Bisher fiel mir nur Wadenbein - Badenwein ein, und das ist bstimmt schon x-mal geschrieben)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« Antwort #2 am: Oktober 27, 2013, 16:05:36 »
Immer wieder wohltuend, so ideenreich von dir durchgeschüttelt zu werden.

Sehr gern gelesen. LG gummibaum

Fridolin

Re:Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« Antwort #3 am: Oktober 27, 2013, 17:21:16 »
Hallo ihr beiden,

Vielen Dank fürs Lesen und die lobenden Kommentare.

ich sitze grade mit meiner besseren Hälfte bei meiner Geburtstags(nach)feier. Nein, ich habe nicht heute Geburtstag, aber dieses Jahr ist mein Geburtstag auf den letzten Sonntag im März gefallen, an dem die Uhren um eine Stunde vorgestellt wurden. dadurch habe ich eine Stunde Geburtstag eingebüßt, die ich nun heute mit einem guten Tropfen nachfeiere. Auf euer Wohl, liebe Freunde.

Wenn man sich seines Geburtstags erinnert und auf sein Leben zurückblickt, kann man durchaus auch etwas philosophisch werden:

Rückblick und Ausblick (Doppel-Schüttelreim)

Welch Freuden mir doch viele schöne Lenze gaben!
Mit Lyrik und Musik erfüllt das ganze Leben.
Doch einmal muss man aus der Hand die Lanze geben.
So lange sollen mich noch Wein und Gänse laben.

Liebe Grüße
Fridolin

Erich Kykal

Re:Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« Antwort #4 am: Oktober 27, 2013, 17:34:33 »
Hi, Fridolin!

Witzig! Allerdings gibt es in Nonnenklöstern - aus ebenjenen Gründen - keinen Abt, sondern eine Äbtissin! ;D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Fridolin

Re:Die Fastenkur (Schüttelgedicht)
« Antwort #5 am: Oktober 27, 2013, 19:56:19 »
Zitat
Witzig! Allerdings gibt es in Nonnenklöstern - aus ebenjenen Gründen - keinen Abt, sondern eine Äbtissin!

stimmt, lieber Erich. Dort gibt es aber auch ein Männerkloster, der Abt war gemeint. Ich habe die Passage geändert und die Aussage präzisiert.

Liebe Grüße
Fridolin