Hi, Fridolin!
Wunderschön geschrieben, bloß an manchen Stellen dünkt mich der Fluss etwas zäh. Wenn ich vorschlagen darf:
O Pegasus, mein treues Dichterpferd,
so lang hast du beflügelt mich getragen,
davor bewahrt, den flüchtgen Reim zu jagen,
"den raschen Reim"?und mich statt dessen Poesie gelehrt.
"stattdessen" zusammen? Das Leben hat mir oft das Herz beschwert,
doch war ich traurig, fast schon am Verzagen,
"..., nahe am Verzagen,"dann brauchtest du nur: »steige auf!« zu sagen,
"dann brauchtest du nur: "Aufgesessen!" sagen"und schon ward mir das größte Glück beschert.
Du übersprangst ganz locker jede Hürde
"ganz locker" klingt etwas gemeinsprachlich. Oder: "Du sprangst so spielend (oder: wie schwebend) über jede Hürde" oder "Du überwandest leichthin jede Hürde", usw...und fragest nie danach, was ich dir gab.
Doch gebe ich einst ab den Wanderstab,
Klarer vielleicht: "Doch leg ich ab dereinst den Wanderstab," oder: "Doch leg ich dereinst ab den W." dann nehme mich als eine letzte Bürde
Schöner: "dann nimm mich mit als eine letzte Bürde // auf deinem Rücken, ..." - oder:auf deinen Rücken, mein geliebter Schimmel,
"dann nimm mich, Ross, als eine letzte Bürde // auf deinen Rücken, ..." So kannst du bei deinem Konstrukt bleiben und das krude "nehme mich" vermeiden!und trage mich hinauf zum Dichterhimmel.
Allergernst gelesen und genossen! Sehr gut gelungen! Chapeau!

LG, eKy