Der Strand verschattet langsam. Abendröte
umspielt das ferne Haus mit ihrer Glut.
Ein Steg schwankt über blauer Meeresflut
und hält ein Boot, das Platz zum Fliehen böte.
Auf diesem Steg ein Paar und noch ein Dritter,
der seine Frau, die ihn nicht länger liebt,
behalten will und keinem andern gibt
und drohend näherkommt wie ein Gewitter.
Und vorne kauert, stumm in sich vergraben,
von tiefem Weh vergrößert, seelenwund
der Liebende im Wissen, nie zu haben,
was er ersehnt, und wie ein schwarzer Hund
legt sich der ganze Strand zu seinen Füßen,
und unter ihm weicht jeder feste Grund.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Edvard_Munch_-_Melancholy_(1894-96).jpg