Wir hören oder sehen viele schlimme Dinge
den ganzen Tag, als müssten wir sie alle wissen!
Die Sensationen ziehen endlos ihre Ringe
um unser viel zu aufgefordertes Gewissen.
Um jeden Bombentoten dürfen wir uns grämen,
um jede Grausamkeit, die man sich antun wollte,
als würde, wenn wir manche Meldung nicht bekämen,
uns etwas fehlen, das man ständig haben sollte.
Das tägliche Gemetzel hat uns längst erschlagen
mit seinen blut- und hassgetränkten Schauerszenen!
Doch immer weiter müssen wir das Weh ertragen,
und immer jämmerlicher sollen wir uns wähnen.
So scheint es jedenfalls – als könnten alle Seelen
nur immer Schlimmes tun und an der Welt versagen!
Es ist, als wollten wir uns selber damit quälen,
als sollte unser Unverstand uns dauernd plagen.
Von guten Dingen wüsste mancher zu berichten,
doch das scheint beinah niemanden zu interessieren!
Nur was wir quälen, was wir töten und vernichten,
wird kolportiert, und wie Beteiligte vertieren!
So bauen wir die Welt, die wir zuletzt verdienen
aus Bildern auf, mit deren Botschaft wir uns mindern,
und jenes Zerrbild ihrer Wut- und Schmerzensmienen
vererben wir der Zukunft weiter: unsern Kindern.
Wir hören oder sehen viele schlimme Dinge
den ganzen Tag, als müssten wir sie alle wissen!
Die Sensationen ziehen endlos ihre Ringe
um unser viel zu aufgefordertes Gewissen ...