Autor Thema: Die Dienende  (Gelesen 569 mal)

Erich Kykal

Die Dienende
« am: August 02, 2018, 09:44:12 »
Er sprach ihr zu mit hundetreuen Augen,
erklärte ihr nach seiner Art das Leben,
und dort muss sie ihm nun das ihre geben,
als würde sie für anderes nicht taugen.

Dort darf sie nun an seinen Lippen saugen,
als könne sie nichts anderes mehr heben
als nur ihr fremdgesteuertes Bestreben,
als Funktionierende sich auszulaugen.

Noch immer werden Knaben so erzogen,
dass sie mit allem Recht sich größer glauben
als jedes Weib, das sie sich willig machen.

Noch immer werden Mädchen angelogen,
sodass sie später leichter zu berauben
und unterwürfig sind, wenn sie erwachen.
« Letzte Änderung: August 14, 2022, 10:01:26 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Die Dienende
« Antwort #1 am: August 02, 2018, 10:52:22 »
Lieber Erich,

so funktioniert die soziale Indoktrination, die Einübung der Rollen, die Unterwerfung der Frauen in patriarchalischen Gesellschaften.

Gut wird hier dies Verfahren, werden aber auch die  Ansichten der Gender tragenden Figuren und ihre seelische Befindlichkeit zum Ausdruck gebracht. Aber -mal abgesehen von der Ungerechtigkeit gegenüber Frauen - bringt dieses Konzept nicht eine allgemeine Verstümmelung des Denkens, Fühlens, der inneren wie äußeren Entfaltung (Prunk einmal ausgenommen)  ins Leben?

Sehr gern gelesen.

LG g

« Letzte Änderung: August 02, 2018, 12:53:03 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Die Dienende
« Antwort #2 am: August 02, 2018, 12:14:23 »
Hi Gum!

Natürlich. Aber nur aus unserer Sicht. Aus der Sicht derer, die damit aufwachsen und damit erzogen werden, ist es sozusagen die "natürliche Ordnung" der Dinge, oft nicht nur in ihrem Kulturerbe, sondern auch noch in ihren religiösen Ansichten zementiert.

Wie pervers das ausarten kann, zeigt Afghanistan: Dort werden die Männer mit einer derartigen Verachtung für Frauen aufgezogen, das sie sich schon vor ihnen ekeln und sich lieber mit minderjährigen "Tanzknaben" vergnügen - das hat dort Tradition. Die hauseigene "Sklavin" wird nur des Nachwuchses wegen bestiegen, ansonsten totgeschwiegen und wie Dreck behandelt - oder wie Vieh, mit dem geschachert wird.
Dort gibt es sogar "reinigende Gebete" für nach dem Beischlaf mit einer Frau, wenn man sich sozusagen als Mann an ihr "beschmutzt" hat ... - da kann man nur noch kopfschüttelnd daneben stehen!  ::)

Das alles wird aber von den dortigen Menschen als "Kulturerbe" und "wahrer Glaube und göttlicher Wille" verteidigt. So weit kann's kommen ...

Gramgebeugte Grüße,

eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.