Vielen dank wolfmozart für die Erläuterung!
Das hilft mir sehr dabei, das Gedicht zu erfassen. Beim rhetorischen Überschwang geht es Dir also offenbar keinesfalls um ironische Brechung (was ich "Verhohnepipelung" genannt habe), sondern darum, möglichst ungefiltert den Gefühlen Ausdruck zu verleihen, richtig?
Ein bisschen fließt hier also ein Element der écriture automatique ein, was die "gewagten" Vergleiche, Sinnbrüche und Reimfindungen erklärt.

Interessant ist dabei, dass der relativ freie Gedankenfluss (mit all seiner Inkonsistenz) formal durch den Zwang zum Reim wieder etwas eingeschränkt wird.
Was die Technik angeht, so mag ich persönlich es im Allgemeinen schon, wenn zumindest nach Abschluss der ersten "ungebändigten" Fassung nochmal "nachgeschliffen" wird (außer bei genialen Köpfen wie unserem Martin, der kann schreiben wie der Vogel fliegt).

Nun, diese nachträgliche "Bändigung" wolltest Du hier offenbar gerade vermeiden. Das ist natürlich völlig legitim!

Mit Gewinn gelesen!

S.