Hi, Jana!
Sehr schön und flüssig geschrieben! die betonten Auftakte verleihen den Versen eine besonders energetische Dynamik!
Die Tipps:
Du bist schattengleich an meiner Seite,
zeigst dein Schattenreich und ich begleite
Wortwiederholung "Schatten-" mit Z1. altern.: "... dein dunkles Reich ..."dich in dessen Schluchten, dessen Tiefen,
Um Wiederholung von "dessen" zu meiden: "seine Tiefen".wo uns stets Verlockung, Sünde riefen.
Treibt mein Drängen mich in deine Nähe?
Wenn ich doch nur dein Empfinden sähe,
nicht nur schemenhafte Schattenschwaden,
Schon wieder "Schatten-". Nicht so arg, da mit Abstand, aber falls Altern. gesucht würden: Dusterschwaden, Zwielichtschwadendie sich an Enttäuschung, Schmerzen laben.
Und erkunden wir die trüben Welten,
fehlte Licht. Ich sah es dort nur selten -
wusst doch um dein Fühlen damals nicht -
Diese und die 3 folgenden Zeilen haben als einzige männliche Kadenzen. Schadet aber nicht wesentlich.wandte mich drum zum vertrauten Licht.
Flüssiger: "wandte darum mich ans traute Licht."Nicht nur ich, auch du suchst nur das Glück,
findest es. Ein Schritt und kein Zurück.
Ewig merke ich, wie ich vergeblich wander,
Die letzten beiden Zeilen sind sechshebig (sonst 5). Absicht?Schatten und das Licht, sie reißen auseinander.
Falls gewünscht, 5-hebige Alternativen für die beiden letzten Zeilen:
Wie vergeblich ich die Welt bewander!
Licht und Schatten reißen auseinander.Kleiner Rat am Rande: Versuche allzuviele - oder überhaupt - Wortwiederholungen zu vermeiden. Abgesehen von wenigen Ausnahmen wie hypnotischer Wiederholung oder Aufzählung wirkt das nicht sehr lyrisch.
In deinem Text wiederholen sich "Schatten"(4x) und "Licht"(3x). Manchmal ist eine Wiederholung unumgänglich, manchmal nützlich, um dem Leser einen Begriff besonders einzuprägen. Übertreiben sollte man es aber nicht. Zwei Mal in einem bemessen langen Gedicht sollte genug sein - und immer möglichst so geschickt formuliert, dass es nicht auffällt.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy