Autor Thema: Zu Gast  (Gelesen 513 mal)

Copper

Zu Gast
« am: Mai 04, 2025, 23:27:45 »
Ich sitze gern in fremden Gärten,
dort darf ich faul und freier werden.
Im eigenen ist's schwer zu ruh'n,
er zwingt mich ständig was zu tun.

So bin ich gern im Nachbargarten,
ich muss von mir dort nichts erwarten.
Doch mach ich mal in meinem Rast,
stört mich sofort ein dürrer Ast.

« Letzte Änderung: Mai 07, 2025, 13:41:32 von Copper »

Erich Kykal

Re: Zu Gast
« Antwort #1 am: Mai 05, 2025, 10:04:35 »
Ich sitze gern in fremden Gärten,
dort darf ich faul und freier werden.
Im Eigenem ist's schwer zu ruh'n,
er zwingt mich ständig was zu tun.

Auch bin ich gern im Nachbargarten,
muss von der Welt dort nichts erwarten.
Doch sitze ich in meinem drinnen,
schon stören mich die kleinsten Spinnen.


Hi Cop!

Nettes, kurzweilig zu lesendes Gedicht über botanische Präferenzen.

Peanuts:
S1Z1 - 'Garten/werden' ist ein unreiner Reim.
S1Z3 - 'im Eigenem' ist doppelt falsch. Schreibst du es groß, steht es als eigenes Nomen für dein Eigentum im Allgemeinen und muss sich nicht auf den Garten beziehen. Und hinten gehört ein 'n' hin, kein 'm'.
S2Z1 - Das 'Auch' ist hier unstimmig. S1 erklärt, warum, also wäre ein 'darum' angebracht, wenn erklärt wird, wieso man dort beim Nachbarn ist. (Oder meine Wahl: So)
S2Z3 - 'drinnen' ist für einen Garten eher ungeschickt gewählt, weil es mehr auf einen Innenraum hinweist. Sehr gemeinsprachlich.

Und: Spinnen sind äußerst willkommene Nutztiere, die dir all die fiesen kleinen Insekten wegfangen, die sich auch gern in Häusern einnisten. Fangspinnen beispielsweise dürfen auch bei mir im Haus jagen oder überwintern. Nur die Netzspinner expediere ich - lebendig! - nach draußen.


Versuch einer Korrektur:

Ich sitze gern in fremden Gärten,
im Frieden, den sie mir gewährten.
Dort darf ich faul und freier werden
mich endlich finden da und erden.

So bin ich gern im Nachbargarten,
muss von der Welt dort nichts erwarten,
doch ruh ich unter meinen Bäumen,
mag ich nur unter andern träumen.


Sehr gern gelesen und betüttelt. Natürlich kannst du, wenn du magst, die monierten Stellen nach eigenem Ermessen umbauen.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Copper

Re: Zu Gast
« Antwort #2 am: Mai 05, 2025, 11:22:21 »
Hallo Erich,

vielen Dank für die Korrektur. Was schnell zu bereinigen war habe ich sofort ausgeführt.
Wie immer hast du den Gedanken lyrisch perfektioniert. Auch dafür vielen Dank.
Ich versuche mal eine Gesamtumstellung, die nicht zu 100 Prozent Deiner Umstellung entspricht.
Dafür benötige ich etwas mehr Zeit.
Deine Version zu übernehmen wäre bestimmt die beste Lösung. Aber ich habe halt auch meinen Stolz :)

Danke für deine Zeit und für deine Gedanken, die immer sehr lehrreich sind.

Viele Grüße,

Copper