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« am: August 31, 2015, 23:37:35 »
Hi, Jen!
Vielen Dank für die - vielleicht unverdiente - Rückendeckung. Allerdings möchte ich diese Angelegenheit nicht weiter vertiefen. Es ist so geschehen. Nichts wird daran je noch etwas ändern. Sei es meine Schuld oder jene des Gegenparts, die Art des Ablaufes macht die Sache unumkehrbar für mich.
Wenn ich jemanden mein rückhaltloses Vertrauen schenke, bekommt der Betreffende nur einmal die Gelegenheit, mir so weh zu tun, zurecht oder nicht!
Hi, Charis!
Ich habe über meine "Defizite" schon des öfteren in den Foren gesprochen. Kurz gefasst: Ich wurde in meiner frühen Kindheit aus Angst vor Schaden von den Eltern völlig von anderen Kindern isoliert. Erst im Kindergarten kam ich überhaupt - soweit meine Erinnerung mich nicht trügt - mit anderen meines Alters in Kontakt. Davor - und danach - habe ich mich meist mit mir selbst beschäftigt: Davor, weil ich es nicht anders kannte, danach, weil ich vieles nicht verstand und selbst nicht verstanden wurde. Viele frühkindliche soziale Prägungen fehlen mir ganz einfach.
Meine Schulzeit, vor allem nach der Volksschule, war geprägt von jahrelangem Mobbing und ständiger Demütigung durch jene, deren Meinung mir damals am teuersten war: Immer der Kleinste unter den Gleichaltrigen, seltsam von Gewandung und Gebaren, unfähig zu "Coolness" im Umgang mit anderen, war ich das geborene Opfer.
Im Gegenzug schulte ich, wenn ich nicht gerade suizidgefährdet war, meinen Sarkasmus und Zynismus, was die Lage nicht eben entspannte. Ich lernte gegen die Welt zu kämpfen, verhärtete mein Herz und schloss alle Menschen auf immer aus meinem innersten Kreis aus, um zumindest mit einem Minimum an Würde zu überleben. Das hat mich zugleich stark gemacht und verdammt.
Heute kenne ich es nicht mehr anders und ich habe mich mit den Nachteilen einer isolierten Existenz abgefunden bis angefreundet. Leider sorgt das aber auch dafür, dass ich manch anderen Menschen egozentrisch bis grausam erscheine, was ich in gewissen Hinsichten, sicher aber nicht im Allgemeinen, möglicherweise sogar sein kann.
Andererseits gibt es auch Missverständnisse: Beispielsweise mein Faible für mittelalterliche Waffen und mein Interesse für vor allem historische Panzer - mancher schließt daraus auf einen bösartigen, gar gewalttätigen Charakter. Dass ich mit keinem meiner Sammlerstücke auch nur einen Grashüpfer verletzen könnte, interessiert dann nicht mehr. Die Tatsache, dass dies - genau wie das Panzerhobby - nur eine Art Kompensation für ein immanentes Gefühl der Schwäche und Hilflosigkeit der Welt gegenüber sein könnte, wird nicht in Betracht gezogen.
Sei's drum, ich lebe damit. Ich musste wohl nur mal wieder an die Lektion meiner Jugend erinnert werden: Wer von niemandem etwas erwartet, wird von niemandem enttäuscht. Das hat die Person, die mich abservierte, vielleicht ebenfalls gedacht. Ende der Geschichte.
LG, eKy