Hi Gum!
Deine Einstellung tut gut. Anderswo bin ich dafür gerügt worden, und ich solle "den Scheiß endlich lassen". Nicht das erste Mal, dass man den rechten Umtrieben dort seltsam gleichgültig gegenübersteht, meine kritischen Gedichte aber maßregelt oder quasi als "politisch unkorrekt" oder einseitig wertend bezeichnet. Ich habe jetzt genug von dieser verlogenen Kleinrederei eines gewaltigen Problems, das da in Deutschland (und weiten Teilen ganz Europas) erneut heraufdämmert!
Das obige Werk fußt auf einem aktuellen "Werbeplakat" oder Flyer ultrarechter Strömungen in Ostdeutschland. Darauf ist ein gemaltes Landserportait eines Soldaten im Einsatz zu sehen, wie sie damals in der Naziära üblich waren, übertitelt mit dem Spruch (natürlich in altdeutscher Schrift): "Opa war kein Kriegsverbrecher!"
Das Plakat verleugnet die Kriegsgräuel von Wehrmacht und SS, zielt auf Familiensinn - man will den eigenen Namen reingewaschen sehen und glaubt dann gern an das Märchen vom "unschuldigen aufrechten Soldaten, der nur Befehle befolgte" (die es laut Leugnungslage allerdings nie gegeben haben soll - nicht sehr logisch, aber das war ja noch nie die Stärke dieser Stumpfgehirne ...).
Auch haben - man muss es sagen - es viele Deutsche satt, dauernd für die Sünden der Vergangenheit weiter weltweit "gebasht" zu werden, sehen nicht mehr ein, warum man sich ständig Asche aufs Haupt streuen soll, demütig das Haupt senkend für Fehler, die früher andere gemacht haben (Siehe "Denkmal der Schande" in Berlin ...).
Die ganz Verbohrten steigern sich sogar in eine verquere Art von Stolz auf die Kriegverbrechen und den Massenmord hinein - erneut Angst zu verbreiten ist ihnen lieber als einem Respekt hinterherzulaufen, den ihnen die Weltgemeinschaft für ihre Überzeugungen ewig verweigern wird!
Hier wird ein neues "Wir gegen die Welt"-Denken herangezüchtet, der Nationalismus ist die neue Währung für sich erniedrigt fühlende Seelchen! Und so ein billiger Effekt wie das Heischen um Läuterung für den "Opa" in Hitlers Wehrmacht ist ihnen nicht zu armselig! Und leider mögen manch Dumme sogar darauf hereinfallen.
Das wollte ich in diesem Gedicht verarbeiten.
LG, eKy