Liebe Jana,
ich bin erst jetzt darauf gestoßen und finde dein Gedicht in Form und Inhalt sehr schön. Ich werde langsam zum Fan von dir.
Das Diffuse finde ich sogar interessant. Es entsteht dadurch, dass eine Sie (wahrscheinlich du) die Muse (auch weiblich) ersehnt und sucht. Ich habe den text mal auf "männlich" umgeschrieben (d.h. ein Er sucht), damit wird es weniger diffus und klar, aber auch weniger interessant, weil das "Wir" in deiner (weiblichen) From stärker ist.
Sehnsucht treibt sein ganzes Handeln,
Sehnsucht, er will nur zu ihr.
Und in seinem Nächtewandeln
wird aus beiden dann ein wir.
Suche lenkt sein ganzes Leben,
Suche nach dem einen Wort.
Und in seinem Verseschreiben
trägt das Leben sie hinfort.
Ehrfurcht liegt in seinem Denken,
Ehrfurcht vor dem Lebensspiel.
Und in ihrem Worteschenken
zeigt sie niemals ihm zu viel.
Bitte verzeihe meine Verunstaltung, es ist nur zur Erklärung.
Liebe Grüße
Thomas
P.S.: Was Erich sagt stimmt, und ich will ihm nicht widersprechen, denn die Mehrdeutigkeit und tiefe eines Gedichtes kann nur aus dem Gedicht als Ganzem liegen, und nicht in der Unklarheit einzelner Worte und Sätze, was von Rezensenten bisweilen mit Tiefe verwechselt wird. Aber genau diese "lokale" unklarheit ist meiner Meinung nach in deinem Gedicht nicht vorhanden.