Winterwanderung durch den Fichtenwald

[Ingo Baumgartner]

Ein schmaler Pfad führt durch die Fichten,
die links und rechts im Weißgewand
wie Mauern stehen. Äste richten
beladen sich zum Wegesrand.

Die Stille glaubst du heut zu hören,
so einprägsam erscheint sie dir.
Kein Vogellied kann so betören,
wie dieses große Schweigen hier.

Das Dickicht stillt den Durst nach Ruhe,
es hält des Alltags Töne fern.
Das bisschen Schreitgeknirsch der Schuhe
verstört dich nicht, du hörst es gern.
 

[cyparis]

Lieber Ingo -

wie es Dir immer wieder gelingt, eine so dichte Stimmung zu vermitteln, als ginge man an Deiner Seite...
Ein Geschenk des Himmels (für Dich und uns)!
Ich s p ü r e  förmlich die Stille und fast bin ich geblendet vom Weiß.


Ganz herzlichen Abendgruß
von
Cyparis

[Erich Kykal]

HI, Ingo!

Sehr stimmungsvoll!

In S3Z2 gefiele mir besser: "es hält des Alltags Ton sich fern" Fügt sich melodischer in die Satzmelodie und ist auch leichter verständlich als der Bezug des "es" auf das Dickicht in Z1.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

[Ingo Baumgartner]

Danke fürs Kommentieren, Erich und cyparis. Erich, ja weit fern ist nicht das Gelbe vom Ei! Danke. LG Ingo