Autor Thema: Heimat  (Gelesen 1289 mal)

Eisenvorhang

  • Gast
Heimat
« am: Dezember 15, 2019, 21:19:18 »
Der Regen fällt. Das Laub ist feucht.
Das Grau hält dich in meinen Armen.
Ich spüre, wie der Himmel keucht,
die Güsse kennen kein Erbarmen.

Ich denk an Abschied und an Glück,
du weilst in mir, bist Heimatstille,
ich will zu dir zurück...
« Letzte Änderung: Dezember 15, 2019, 21:24:23 von Eisenvorhang »

Erich Kykal

Re: Heimat
« Antwort #1 am: Dezember 15, 2019, 23:29:43 »
Hi EV!

Ein "work in progress"? Die 2. Str. ist unfertig - Absicht, oder kommt da noch was?

S1 ist jedenfalls sehr gut gelungen!

LG, eKy

Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Heimat
« Antwort #2 am: Dezember 15, 2019, 23:57:16 »
Hallo Erich,

es ist Absicht.  :)

Gemeint ist es wie folgt:

Das LI legt während der Dichtung den Stift mit der letzten Erkenntnis beiseite. Es will heim, einfach nur zurück.
Die unvollständige Form soll die Tragik und Intensität verstärken.
Ich experimentiere im Moment viel mit Form und Volumen.


Vlg

EV


Erich Kykal

Re: Heimat
« Antwort #3 am: Dezember 16, 2019, 18:10:19 »
Hi EV!

Mich stört hier halt, dass Z2 ungereimt bleibt - die "Heimtstille! hängt quasi in der Luft. Das ist für mich wie eine juckende Stelle, die ich nicht kratzen kann! Folter!!  ::)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Heimat
« Antwort #4 am: Dezember 16, 2019, 19:05:09 »
:) Super! Dann ist mein Versuch geglückt.
So fühlt auch das LI. Und genau diese Stelle ist auch der Grund wieso.

Davon ab: Ja, ich verstehe dich und ich freue mich sehr, dass du kritisierst.
Viele Gedichte dieser Art wird es aber nicht mehr geben.
Ich hoffe, es sei mir verziehen!
 >:D :D

vlg

EV

Agneta

  • Gast
Re: Heimat
« Antwort #5 am: Januar 04, 2020, 18:42:57 »
der keuchende Himmel und Sehnsucht nach der Heimat... düstere Bilder, die packen, lieber EV. Ich mag es so wie es ist, aber eben Geschmacksache...
LG von Agneta

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Heimat
« Antwort #6 am: Januar 06, 2020, 11:45:14 »
Hi Agneta,

ich danke dir für dein Feedback! Heimweh kann übel sein!

Danke!

vlg

EV

Sufnus

Re: Heimat
« Antwort #7 am: Januar 13, 2020, 10:47:07 »
Hi EV!
Wie schön, so viele neue, sehr innige und anrührende Verse von Dir hier lesen zu können! Dieses kurze Gedicht gefällt mir von den aktuellen am allerbesten. :) Ich mag den fragmentarischen Charakter sehr und die wunderbare Alogik von Z2 erzeugt einen schönen gedanklichen Resonanzraum!
Nur Z4 finde ich im Vergleich zum Rest zu banal, sie wirkt etwas "hingereimt" und würde man sie einfach weglassen, könnte man - finde ich - nicht sagen, dass in der Gedankenentwicklung oder im Bild irgendetwas fehlt, nur der Reim wäre dann natürlich weitgehend zertrümmert und der fehlende Reim auf die vorletzte Zeile wäre nicht mehr so eindrücklich.
Insofern würde ich nicht fürs Streichen der Z4 plädieren, sondern dafür, hier noch eine inhaltliche Ebene einzufügen: Soll es bei Erbarmen als Reimwort bleiben, würde ich die Eindeutigkeit von "kein Erbarmen" rausnehmen, um etwas mehr Schwebe zu erzeugen. Oder ein anderes Reimwort suchen - letzteres wird natürlich knifflig, weil sich auf -armen nicht allzuviele Reimwörter aufdrängen.
LG!
S.