Autor Thema: Entrückung  (Gelesen 755 mal)

Erich Kykal

Entrückung
« am: August 12, 2013, 11:14:01 »
Die bunte Welt verblasst vor meinen Blicken,
ganz langsam fließen alle Farben weiter,
um unverbrauchte Augen froh und heiter
zu stimmen, scheint's, und meine Sinne schicken

mich längst nach innen zu Erinnerungen,
die farbenfroher wirken als die Stellen,
die noch von außen in mein Fühlen quellen.
Die letzte Queste ist noch nicht gelungen,

ich halte Fühlung mit der welken Erde,
die mich umwebt mit schwindenden Genüssen.
Teils hoffend, fürchtend, dass ich älter werde,

gefangen in getroffenen Entschlüssen,
verbleibe ich mit sinkender Gebärde
auf diesem Pfad, den alle gehen müssen.
« Letzte Änderung: Juli 23, 2018, 15:05:37 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Entrückung
« Antwort #1 am: August 12, 2013, 22:22:10 »
Hallo Erich,

da ist dir wieder ein extra großer Wurf geglückt! Zumindest gefällt mir dieses Sonett ganz außerordentlich!

Die Melodie ist besonders lieblich, ähnlich jener einer wunderschönen Spieldose, die ich kürzlich zu meiner großen Freude geschenkt bekam.
Wenn ich dieses Gedicht lese, dann ist es wie das Öffnen des Deckels dieses reizenden Geschenks und die Melodie klingt auch nach dem Schließen noch lange nach.  :)

Herzlichen Dank und lieben Gruß von
Daisy

Erich Kykal

Re:Entrückung
« Antwort #2 am: August 12, 2013, 22:44:06 »
Hi, Daisy!

Wie schön, dass du wieder da bist! Willkommen zurück!

Vielen Dank für deinen lieben Kommi!

LG, eKy

PS: Viel Spaß mit deiner Spieldose! Meine sind mir immer davongelaufen...hab keine Ahnung, warum... ;D
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Entrückung
« Antwort #3 am: August 14, 2013, 12:05:51 »
Lieber Erich,

das Sonett klingt nach den Gedanken und Gefühlen eines Menschen, der so gut wie auf der letzten Schwelle angelangt ist, für mich sehr düster, wenn auch farbenfroh.
Mit der Queste hab ich Schwierigkeiten.
Ist der Reiserkranz gemeint?

Wie immer göttlich formuliert!


Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

galapapa

Re:Entrückung
« Antwort #4 am: August 14, 2013, 13:13:15 »
Hallo Erich,
ich schließe mich Cyparis mit dem Begriff "göttlich" an.
Düster find ich das Gedicht nicht, eher melancholisch oder etwas wehmütig.
Schließlich bist Du nicht das lyrische Ich und in der vollen Blüte Deines Daseins. Von wegen welken. :D
Mir gefällt die nachdenkliche ruhige Stimmung des Textes.
Herzlichen Gruß!
Galapapa

Erich Kykal

Re:Entrückung
« Antwort #5 am: August 14, 2013, 18:35:15 »
Hi, Cypi!

Mit "Queste" meine ich eine Aufgabe im Leben, ein Ziel, das man sich gesetzt hat. Der Satz bedeutet also, dass das Lyrich noch nicht mit der Welt abgeschlossen hat - da ist noch etwas, das er erreichen will!
Ich hingegen weiß nicht, was mit dem "Reiserkranz" gemeint ist.


Hi, Charly!

Vielen Dank für deine lobenden Gedanken!


LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.