Hi Hans!
Als ich davon sprach, dass ich ein Künstler hätte sein können, dachte ich nicht an jene Definition, die besagt, dass man davon leben können muss. Zum einen dachte ich natürlich automatisch, dass ich erfolgreich sein würde - die eigene Hybris wie üblich ..., aber ich definierte auch sonst den Begriff wirklich nie über die sich andienende Auslegung, sprich ein zahlendes Publikum gewinnen zu müssen, sich sozusagen intellektuell zu prostiuieren. Für mich bezeichnete der Ausdruck eigentlich immer den Zustand an sich, ohne die Untiefen der täglichen Brotfindung: Man IST ein Künstler oder eben nicht. Und als solcher habe ich mich in den Sparten Malerei und Plastik eben leider nie verwirklicht.
Aber klar: Wenn man davon als BERUF spricht - und nichts anders habe ich in meinem Kommi ja angedeutet - dann spielt auch der tatsächliche Verdienst eben eine Rolle, und eine nachgerade wortwörtlich lebenswichtige obendrein!
Ich muss zugeben: Der unkündbare Beamtenstatus hat in solchen Zeiten seine Vorteile, und ich hatte das Glück, zur letzten Generation zu gehören, die noch in den Genuss der Pragmatisierung kam, wie es in Österreich genannt wird! Das bedeutet: so lang ich meinen Job mache und nicht straffällig werde, bin ich unkündbar. Auch in der Zeit meiner Freistellung wegen Corona bekam ich jeden Monat pünktlich mein Gehalt.
Der Nachteil: Man bleibt ein Niemand, und niemand ist beeindruckt. Wenn man aber das Bedürfnis hat, zu beeindrucken, warum auch immer, dann mag Sicherheit allein zuweilen zu wenig sein.
Nun ja - wirklich durchweg glücklich ist wohl kaum einer mit seinem Lebensweg, und leider ist er zu kurz, um wirklich alles zu tun, was man tun könnte - oder wollen. Man hat Demut zu lernen, und den Mut zu klaren Gedanken.
LG, eKy