Original-Fassung (auf die sich insbes. eKys Anmerkungen beziehen):
Zwiegespräch
Der Verstand:
Mein armes Kind, Du fühlst, das Licht wird langsam licht,
borgt Dir der Mond noch Silberlinge für die Nacht?
Suchst Du im kalten Katalog der Himmelspracht
den Sternenzug mit Deinem Namen? Freundin, richt
doch Dein Verlangen nicht mehr nach der Sehnsuchtssicht!
Der Hoffnungsschimmer flirrt und flimmert traumhin, macht
Dein fahles Seelchen ziellos schweifend nur, ach, acht
der schwachen Andacht nicht, die vagen Trost verspricht!
Das Herz:
Du willst mein Bestes, glaubst Du, doch Du kennst kein Wollen,
in Deiner Welt meint Glücksverlangen nur Kalkül,
Tabellenkünste, Pro-und-Contra-Fetisch! Das Gefühl
schöpft Lebensmut aus Illusion und aus dem vollen
Empfindungsschatz von Bangigkeit und schierer Lust
und lebt und liebt, indes Du sinnlos rechnen musst.
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Verbesserte Fassung 2
ZwiegesprächDer Verstand:Mein armes Kind, am Himmel bricht das letzte Licht.
Borgt Dir der Mond noch Silberlinge für die Nacht?
Suchst Du im kalten Katalog der Himmelspracht,
in wirren Träumen Glücksverheißung? Das Gericht
der Wirklichkeit spricht schuldig die verklärte Sicht!
Dein Hoffnungsschimmer flirrt und flimmert herzhin, macht
Dein fahles Seelchen ziellos schweifend nur, drum acht
der schwachen Andacht nicht, die vagen Trost verspricht!
Das Herz:Du willst mein Bestes, glaubst Du, doch Du kennst kein Wollen,
in Deiner Welt meint Glücksverlangen nur Kalkül,
Tabellenkünste, Pro-und-Contra-Fetisch! Das Gefühl
schöpft Lebensmut aus Illusion und aus dem vollen
Empfindungsschatz von Bangigkeit und schierer Lust
und lebt und liebt, indes Du sinnlos rechnen musst.