Den Menschen, die alleine leben,
erscheint ein freundlicher Besuch,
mag er auch ihre Stimmung heben,
zuzeiten dennoch wie ein Fluch:
So traulich lagst du eingebettet
in deine stille Einsamkeit!
Nun wirst du gnadenlos gerettet,
bis bunter Trubel dich erfreut!
Es malen Witz und gute Laune
dir rosa die ergraute Welt!
Du wagst dich aus dem engen Zaune,
den du in jenes Grau gestellt.
Du stehst entblößt in deiner Blässe,
so ungewohnt ist das Revier,
doch des Besuches Interesse
entwurzelt deine Seele schier!
Nun kannst du glänzen, kannst brillieren,
erwächst zum Lichte himmelhoch!
Du fühlst, du kannst nicht mehr verlieren,
bist du ein Freund von Freunden doch!
Doch ach, es ist von kurzer Dauer
der helle Rausch, das hohe Glück,
die Gäste gehn, und tiefe Trauer
versetzt dich in dein Grau zurück.
Nun sitzt du in der kalten Asche
der jäh gewagten Herzlichkeit,
greifst wie gewohnt zu deiner Flasche
und trinkst dich müde aus der Zeit.
Den Menschen, die alleine leben,
erscheint ein freundlicher Besuch,
mag er auch ihre Stimmung heben,
zuzeiten dennoch wie ein Fluch!