Autor Thema: Regentag  (Gelesen 1344 mal)

gummibaum

Regentag
« am: Mai 31, 2013, 12:29:49 »

Gestrichelt ist die Weite,
durchsetzt gardinenhaft,
dass tropfenweise gleite
herab erschöpfte Kraft.

Die Blätter wippen leise,
beschwert und dann befreit
von einer Weiterreise
der Tränen durch die Zeit.

Auf den Garagen Ringe,
die Straße spiegelt nass,
die Seelen mancher Dinge
schwer wie ein volles Fass.



(aus dem Fundus)
« Letzte Änderung: September 17, 2013, 15:24:15 von gummibaum »

Erich Kykal

Re:Regentag
« Antwort #1 am: Mai 31, 2013, 13:11:22 »
HI, Gum!

Sehr lyrisch bedichtet (hab ich grad vorhin heute ebenfalls mit gleichem Titel!) und philsosophisch verbrämt - im postivien Sinne! Gefällt mir!

Bloß in der letzten Zeile brichst du den Rhythmus der unbetont beginnenden Zeilen mit einem betonten Einstieg: "Schwer...". Bewusst?

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Regentag
« Antwort #2 am: Mai 31, 2013, 18:20:49 »
Hallo gummibaum,

da dieses feine Gedicht aus deinem Fundus stammt, gehe ich davon aus,
dass es auch bereits vor dem Mai 2013 verregnete Zeiten gab!

Sehr schön, dein Regentag, wenn er bloß nicht so nass wäre!  ;)

LG Daisy

cyparis

Re:Regentag
« Antwort #3 am: Juni 01, 2013, 12:51:16 »
Ein Klassenaß!

Aber wie betonst Du, lieber Gummibaum, Asphalt?

Ich lese zwei kurze Vokale, aber den zweiten betont.
Asphált.

LG
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

gummibaum

Re:Regentag
« Antwort #4 am: September 17, 2013, 15:23:23 »
Hallo Cyparis,

Asphalt durch Straße ersetzt. Danke. LG