Lieber gummibaum,
das Gefühl der Ohnmacht - was kann das Individuum schon tun gegen den Kriegswahnsinn - hast du gut beschrieben. Deine Ironie der einzig Trost schenkenden Gartenzwerge unterstreicht noch das Gefühl, dass wir dem Kriegswahnsinn scheinbar nichts entgegensetzen können.
Das Motto, was wäre, wenn es Krieg gäbe, und keiner ginge hin, wird leider von zu wenigen befolgt. Ich denke da z.B. an den Österreicher Landwirt Franz Jägerstetter, der 1943 hingerichtet wurde, weil er den Kriegsdienst verweigert hatte. Eine seltene, mutige Konsequenz, eines Menschen, dem es sein Gewissen nicht erlaubte zu töten.
Nun, ob so viel Mut wirklich eingefordert werden kann, das ist eine Frage. Doch es würde schon ein Zeichen sein, z.B. nicht in die Türkei zu reisen, weil deren Präsident - neben anderen antidemokratischen Gepflogenheiten - inzwischen ein echter Kriegstreiber geworden ist. Doch meine Nachbarn fahren weiter dort hin, weil es so billig ist. Zeichen könnten die vielen, die keinen Krieg wollen, schon setzen, aber es sitzt sich bequemer auf der Couch. Gedichte gegen den Wahnsinn zu schreiben, das ist doch auch schon etwas!
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.