Autor Thema: Nacht am Meer  (Gelesen 2271 mal)

Jonny

Nacht am Meer
« am: August 29, 2015, 20:11:55 »
Wenn leis die Wellen an das Ufer schlagen,
das Rund des Mondes sich im Wasser bricht,
ertönt von fern des Käuzchens wehes Klagen,
das sanft die Stille dieser Nacht durchbricht.

Der Bug der Boote, er tanzt auf und nieder,
ein Wind haucht alten Kähnen Leben ein.
Aus ihren Planken klingen Sehnsuchtslieder,
die Flagge schlägt den Takt  im Mondenschein.

Es bricht die Nacht, die Zeit gebiert den Morgen,
der violett sich übers Meer ergießt.
Ich fühle mich im Augenblick geborgen,
wo er beseelt durch meine Sinne fließt...
« Letzte Änderung: September 22, 2015, 20:05:10 von Jonny »

cyparis

Re: Nacht am Meer
« Antwort #1 am: August 30, 2015, 18:16:25 »
Wenn leis die Wellen an das Ufer schlagen,
das Rund des Mondes sich im Wasser bricht,
ertönt von fern des Käuzchens helles Klagen,
das sanft die Stille dieser Nacht durchbricht.

Der Boote Büge tanzen auf und nieder.
Wind haucht den alten Kähnen Leben ein.
Aus ihren Planken klingen Sehnsuchtslieder,
den Takt schlägt ihre Flagge, gebleicht vom Sonnenschein.

Es bricht die Nacht. Der Horizont gebärt den Morgen,
der violett sich in das flache Meeer ergießt.
Ich fühle mich in diesem Augenblick geborgen,
weil er durch alle meine Sinne fließt...


Lieber Jonny,

hier meine Anregungen, die Du hoffentlich nicht als eigenmächtige Vergewaltigung verstehst.

Welch ein schönes Stimmungsgedicht, einfach wundervoll.
"Kopfkino" ist ein wirklich verachtenswertes Wort - aber Bilder hast Du hervorgezaubert hinter meiner Stirn:
Bezaubernd!


Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Nacht am Meer
« Antwort #2 am: August 30, 2015, 20:09:37 »
Hi, Jonny!

Sehr schön und lyrisch-weich gedichtet!

Kleinigkeiten (manches konform mit Cypi):

Wenn leis die Wellen an das Ufer schlagen,
der Hof des Mondes sich im Wasser bricht,
ertönt von fern des Käuzchens wehes Klagen,
das sanft die Stille dieser Nacht durchbricht.

Der Bug der Boote, er tanzt auf und nieder,
ein Wind haucht alten Kähnen Leben ein.
Aus ihren Planken klingen Sehnsuchtslieder,
die Flagge schlägt den Takt im Mondenschein.

Es bricht die Nacht, die Zeit gebiert den Morgen,
der violett sich übers Meer ergießt.
Ich fühle mich im Augenblick geborgen,
wo er durch alle meine Sinne fließt...


S2Z2 beginnt bei dir betont, das Gedicht hat aber sonst unbetonte Auftakte.

S2Z4, S3Z1,2 und 3 haben bei dir sechs Hebungen im Gegensatz zu den sonstigen fünf. Ich biete eine durchgängig 5-hebige Version an.

Plus einiger stilistischer Tipps und Tippfehlerkorrektur.

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy
« Letzte Änderung: August 30, 2015, 20:11:27 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #3 am: August 30, 2015, 21:50:13 »
Liebe Cyparis!

Es freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen.
Und deine Anregungen sind mir immer willkommen!
Zwei habe ich gern übernommen.
Hab vielen Dank!

Liebe Grüße
Jonny

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #4 am: August 30, 2015, 21:53:29 »
Lieber Erich!

Hab Dank für dein Lob und für die gelungenen Korrekturen,
jetzt stimmt auch die Silbenanzahl in allen Strophen.
Du hast das Gedicht schön rund geschliffen. Freut mich!

Liebe Grüße
Jonny

Curd Belesos

Re: Nacht am Meer
« Antwort #5 am: September 16, 2015, 14:01:08 »
moin moin Jonny,

das ist für mich Lyrik vom Feinsten, alleine die erste Strophe könnte das schönste Liebesgedicht einleiten.

Sehr gerne gelesen und hocherfreut.

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

a.c.larin

Re: Nacht am Meer
« Antwort #6 am: September 16, 2015, 18:20:06 »
hallo jonny,

das geht gut ins ohr und gleich ins gemüt!
ein leckerbissen,

nur die eine zeile ist mir zu lang:

Es bricht die Nacht, sie weicht zögernd dem Morgen.....

ich würde sie verkürzen auf:

Es weicht die Nacht, nur zögernd naht der Morgen.....


gerne gelesen,
lg, larin

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #7 am: September 18, 2015, 20:11:36 »
Lieber Curd!

Darüber freue ich mich, hab vielen Dank!

Liebe Grüße
Jonny

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #8 am: September 18, 2015, 20:12:46 »
Lieber Larin!

Auch dir meinen Dank, ich schau noch mal drüber...

Liebe Grüße
Jonny

Erich Kykal

Re: Nacht am Meer
« Antwort #9 am: September 18, 2015, 20:30:32 »
Hi, Jonny!

Larin ist ein Mädchen ;), und für die zu lange Zeile hatte ich dir bereits eine Lösung geboten ...  ::) ;)

Schwamm drüber! ;D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #10 am: September 21, 2015, 22:53:51 »
Danke, Erich!

Ich hoffe larin verzeiht meine Verirrung...
Und ja, die lange Zeile wird verkürzt, deinen Vorschlag übernehme ich.
(Was lange währt wird gut...)
Eine gute Nacht euch!
Jonny

Erich Kykal

Re: Nacht am Meer
« Antwort #11 am: September 21, 2015, 23:55:37 »
Hi, Jonny!

Wenn leis die Wellen an das Ufer schlagen,
das Rund des Mondes sich im Wasser bricht,
ertönt von fern des Käuzchens wehes Klagen,
das sanft die Stille dieser Nacht durchbricht.

Der Boote Büge tanzten auf und nieder,
ein Wind haucht alten Kähnen Leben ein.
Aus ihren Planken klingen Sehnsuchtslieder,
die Flagge schlägt den Takt, im Mondenschein.

Es bricht die Nacht, die Zeit gebiert den Morgen,
der violett sich übers Meer ergießt.
Ich fühle mich im Augenblick geborgen,
wo er durch alle meine Sinne fließt...

S2Z1 - "Büge" finde ich nicht sonderlich lyrisch, da war die Originalzeile besser, wie ich finde. Und warum plötzlich "tanzten", also Mitvergangenheit? Der Rest des Gedichtes ist Gegenwart - das passt nicht zusammen!

S2Z4 - Kein Komma nach "Takt"!

S3Z4 - Ein sprachmelodisch optimierter Vorschlag: "wo er beseelt durch meine Sinne fließt."


Erneut gerne gelesen! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Jonny

Re: Nacht am Meer
« Antwort #12 am: September 22, 2015, 20:09:47 »
Lieber Erich!

Richtig, es ist mir nicht aufgefallen, dass ich von der Gegenwart abgekommen bin.
Ich werde die Originalzeile wieder einfügen.
Und die letzte Zeile hat mir selbst nicht so gefallen, deshalb ist mir dein Vorschlag sehr willkommen!
Ich freue mich über die Verbesserung und sage danke!

Liebe Grüße
Jonny