Lieber eKy!
Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und die schöne Deutung!

Wie Du ganz richtig schreibst, fährt das Gedicht großzügig Märchenversatzstücke auf, so die immer wiederkehrenden Mystiken um die Zahlen 3, 7 und 12, diverse Fragmente aus Märchen (Rumpelstilzchen, Aschenputtel, etliche Märchen mit einem Brücke-bauenden Teufel usw.) und als Abschluss die klassische Märchenformulierungen "wenn sie nicht gestorben sind".
Diese Anhäufung von Märchensplittern liest Du durchaus stimmig als eine Art Parodie auf Märchen und das ist eine Deutung, die ich nachhaltig unterstützen möchte, ohne aber andere Interpretationen von der Hand zu weisen.

So können die Zeilen z. B. durchaus auch "tragisch" im Sinne einer unglücklichen Liebe gelesen werden, die im Kopf des LI nur noch als fernes "Märchen", ohne Hoffnung auf Realisierung weiterlebt. Auch eine "existentialistische" Lesart wäre m. E. durchaus möglich: Das LI hat den (nüchtern betrachtet womöglich unrealistischen) Traum auf die Liebe nicht aufgegeben und folgt weiter dieser Idealvorstellung, wodurch das LI (der Weg als Ziel) letztlich lebendig und zukunftszugewandt bleibt.
Schön wäre es, wenn der Leser letztlich unter den verschiedenen Angeboten der Zeilen eine für sich gültige herausfindet - vielleicht im Nachgang & vor dem Hintergrund meiner und eKys Anmerkungen - auch Curd?

Lg!
S.